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gesehen: Wer ist Daddy?

Nachdem zwei Wochen hintereinander gute Filme in der Sneak kamen (Three Billboards vor zwei Wochen und letzte Woche als ich nicht dabei war I, Tonya) war zu befürchten, dass es steil bergab geht. Es lief Wer ist Daddy?:



Kyle (Owen Wilson) und Peter (Ed Helms) Reynolds sind zweieiige Zwillinge Anfang 40, die auf der erneuten Hochzeit ihrer Mutter Helen (Glenn Close) erfahren, dass ihr Vater, den sie nie kennengelernt haben, nicht an Darmkrebs gestorben ist. Ihre Mutter weiss schlicht nicht, wer der vielen Partner der Partner ist.
Sie erfahren schliesslich von ihr einen Namen und begeben sich auf einen Road Trip quer durch die USA zu ihm. Natürlich ist er es nicht und der Nächste auch nicht und so hangeln sie sich von Kandidat zu Kandidat.

Der Trailer liess auf flachen, seichten Humor hoffen, aber es kam nicht einmal auf dieses Niveau. Ich versuche zwar, Filme mit ihm zu verdrängen, aber ich muss leider sagen: “Ich habe schon bessere Filme mit Owen Wilson gesehen!”. Und das ist wirklich übel.
Es gibt ein paar Lacher, aber ansonsten sind praktisch alle Gags bestenfalls schlecht, immer vorhersehbar und ob des Themas “Söhne suchen ihren Vater” wird es dazu noch von Minute zu Minute schmalziger und gipfelt in einem Ende, das einem auf einer Schleimwelle aus dem Kino treibt. Ich kann mich an keinen Horrorfilm in der Sneak erinnern, bei dem so viele Leute den Saal vorzeitig verlassen haben. Genau genommen in der ersten halben Stunde.

Der Film ist wirklich erbärmlich, nichteinmal die zotigen Fremdschäm-Gags klappen. Für Owen Wilson ist es nur ein weiterer Tiefpunkt, aber braucht Glenn Close so dringend Geld, dass sie wirklich jeden Scheiß annimmt? Immerhin nimmt man ihr, wie den meisten Nebendarstellern wie J.K. Simmons, Katt Williams, Ving Rhames und Terry Bradshaw ihre Rollen ab, aber gegen das Drehbuch und die Haupdarsteller haben sie keine Chance, auch nur irgendetwas zu retten.

Alle Gags gibt es vorab im Trailer:

Keinesfalls im Kino sehen! Zu Hause nur kostenlos bei Netflix, Amazon Prime und Co. und auf jeden Fall mit genug Alkohol im Haus. Dosierungsempfehlung ein Kasten Bier pro Person.

gesehen: It comes at night

Doppeltes Prädikat für den gestrigen Film in der Sneak: It comes at night war zugleich der erste Film des Jahres und auch gleich der Schlechteste. Vermutlich mit Abstand:



Der Film fängt ganz gut an. Eine Familie bringt unter Atemschutz den kranken Großvater zum sterben in den Wald. Über die Hintergründe bleiben wir im unklaren, man ist Neugierig. Auch unterstützt von reichlich Suspense-Hintergrundmusik. Die Familie lebt in einem verrammelten Haus im Wald und hat sich von der Außenwelt abgeschottet.
Ich könnte jetzt noch mehr vom Inhalt schreiben, aber da gibt es nicht viel. Eine Familie kommt hinzu und Dinge geschehen, die keinen Zusammenhang zu haben scheinen. Der ganze Fillm besteht nur aus Genre-üblichen Andeutungen und Ereignissen, die aber alle isoliert sind, keinen Zusammenhang mit der Haupt“handlung” haben.
Kern scheint die Krankheit zu sein, an der auch der Großvater erkrankt war. Dazu kommen prophetische Alpträume, die aber wohl keine Verbindung mit der Handlung haben.
Spoiler: spare die Neugier, man erfährt rein gar nichts. Weder, um was es sich bei der (vermutlichen) Krankheit handelt, noch sonstetwas und schon gar nicht, was denn dieses “It” sein soll, das at night kommt.

Dass man in einem Film, gerade Horror-Film, nicht alles sieht oder erfährt ist normal und meist gut. Hier wirkt es aber eher, als wenn man 10 Minuten Rumpfhandlung mit allerlei Filmschnipseln, die im Schneideraum heruntergefallen sind, aufgefüllt hat. Alle paar Minuten kommt ein neues Spannungselement und geht wieder um für den Rest des Filmes ignoriert zu werden, als sei es nie geschehen. “Verwirrend” ist das falsche Wort, die einzelnen Szenen scheinen viel mehr völlig unzusammenhängend zu sein. Und alles endet wenig überraschend genau so, wie man es nach spätestens 15 Minuten ahnt.

Der Film ist weder interessant noch spannend, mysteriös sind höchstens die Gedankengänge des Regisseurs. Ein möchtegern-Horror, der vor allem daran scheitert, dass er nichts neues bringt und die genretypischen Standardzenen nicht in einen Zusammenhang bringt. Retten hätte diesen Film nur Patrick Duffy und eine Dusche. Verschwendete Lebenszeit.