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durchleuchtet

Ganz neue Einblicke habe ich seit gestern von mir.

Ich habe es nämlich endlich geschafft in der Diako nach den Röntgenbildern von meinem Fahrradunfall zu fragen.

Einen konkreten Anlass gab es nicht, es war nur Interesse. Von daher hatte ich es auch nicht konsequent verfolgt, ich wollte auch nicht dass die jetzt wegen ‘ner Idee von mir durch’s Archiv toben müssen.
Gestern hatte ich wieder mal den Gedanken und einfach mal in der Diako angerufen. Kein Problem, diverse Aufnahmen sind vorhanden und die bekomme ich natürlich (hat man als Patient ein Anrecht drauf). Ein Satz ist kostenlos, wenn ich den verliere und neu brauche kostet das überschaubare 25€.
Als ich dann nachfragte ob die dafür ins Archiv müssen oder größeren Aufwand haben (dann hätte ich sie nicht gewollt) sagte die Dame nur: “Ne, die CD brennt schon, können sie in 15 Minuten hier abholen!” — Digital ist was feines.

Und nun kann ich mir also mal genauer ansehen was Die mir damals aus dem Schädel gesägt hatten:

Haben die doch fein wieder eingesetzt smile

Auf der CD sind von 4 Terminen jeweils mehrere Aufnahmen im DICOM Format, das ist ein Spezialformat für Röntgenbilder. Das nötige Anzeigeprogramm ist für Windows auf der CD enthalten.
Die offenbar auch vorgesehene HTML-Version hat sie wohl weggelassen, was mir Recht ist da dafür alle Aufnahmen Platz gefunden haben, das wäre sonst zu groß für eine CD gewesen.
Das DICOM Format ist offensichtlich eine Art “Graustufen-HDR”, man kann im Viewer da einiges verschieben, den Kontrast ändern und auch mehr Gewebe anzeigen lassen und sieht wirklich mehr, es ist nicht einfach nur eine Kontrastveränderung in der Bildbearbeitung, es gibt auch wirklich ein mehr an Information das dadurch sichtbar wird. Immer Bedenken: Ich bin Laie, ich weiss nicht wirklich was ich da genau sehe!
Auf der CD enthalten ist wie erwähnt ein Windowsprogramm um sich die Bilder anzusehen, für Linux (und Windows) gibt es als Alternative die Open Source Software Aeskulap die direkt die Indexdatei der CD öffnet und so alle Aufnahmen als Sets anzeigt. Mit der Maus verändert man bei gedrückter Maustaste mit links-rechts und hoch-runter Bewegungen die Bilddarstellung.

Wirklich spannend!
Ich kann zwar nur erahnen was ich da wirklich sehe aber zumindest das Schädelstück konnte ich identifizieren. Das gebrochene Schlüsselbein kann ich aber nirgends erkennen, da muss ich weiterhin dem Krankenbericht glauben cool


Ermahnung!
Ich habe damals wirklich verdammt viel Glück gehabt!
Spiel nicht mit Deinem Leben, trag einen Fahrradhelm!

Schädelöffnung in NDR Visite

Im NDR Magazin “Visite” war Dienstag ein Beitrag über die Trepanation (Hemikraniectomie) die ja nach meinem Unfall auch bei mir durchgeführt wurde. In dem Beitrag ist es zwar auf Schlaganfall bezogen und nicht auf Unfallfolgen aber das tut der zu behandelnden Hirnschwellung keinen Abbruch. Quintessenz: bei jüngeren Patienten sollte die Kraniectomie innerhalb von 48 Stunden erfolgen, denn “fast 80 Prozent der Patienten haben nach diesem Eingriff eine Hirnschwellung überlebt und auch die Gefahr bleibender Schäden sank deutlich.”
Nun, bei mir war es kein Schlaganfall sondern ein schwerer Fahrradunfall aber die Operation mit der Schädelöffnung erfolgte (wohl glücklicherweise) bereits nach etwas 18 Stunden (die Re-Implantation nach 2,5 Monaten) und das hat mir wohl das Leben gerettet und auch keine grossartigen Spätfolgen hinterlassen. Wer mich gut kennt bemerkt vielleicht noch kleine Unterschiede aber Fremde dürften nichts bemerken.

Die Sendung wird morgen früh um 6:00 wiederholt, der entsprechende Beitrag ist aber auch online abrufbar.

Durchgeführt hat den Eingriff bei mir die Diako in Flensburg, auf klinkbewertungen.de hab ich den Qualitätsbericht der Diako von 2004 gefunden, damals haben die 262 Schädelöffnungen gemacht, also vor 4 Jahren schon öfter als jeden zweiten Tag. Und wenn ich in den Spiegel sehe denke ich, dass die das verdammt gut können. Zumindest stimmt das Ergebnis; sonst könnte ich womöglich gar nicht mehr in den Spiegel sehen.