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gelesen: Titan

Titan von Brandon Q. Morris

Brandon Q. Morris: Titan

Erst im März hatte ich Enceladus gelesen und da auch schon der dritte Teil Io auf mich wartet, habe ich mir erstmal den zweiten Teil durchgelesen:

2005 setzt die von der Erde gesandte Sonde Huygens auf dem Saturnmond Titan auf. 40 Jahre später empfängt ein Radioteleskop Signale vom Titan, die nur von dem längst vergessenen Lander kommen können. Zur selben Zeit kehrt eine internationale Expedition gerade vom Nachbarmond Enceladus zurück. Die Crew landet auf Titan und stößt dort auf ein gefährliches Geheimnis, das ihre Rückkehr in Frage stellt. Gleichzeitig beginnt auf Enceladus ein Wettlauf mit dem Tod, mit dem niemand gerechnet hat – doch entscheiden können ihn nur die auf Titan festsitzenden Astronauten.

Titan setzt die Ereignisse von Enceladus direkt auf. Nach den dramatischen Ereignisse am Ende macht sich die Crew mit der ILSE auf den Rückflug. Ohne Marchenko, der sich geopfert hatte und auf den Mond gestürzt ist. Die Stimmung ist dementsprechend gedrückt. Auf der Erde werden derweil Funksignale der Sonde Huygens aufgefangen, die 2005, also vor 40 Jahren, auf dem Saturnmond Titan gelandet war. Und seit fast ebenso langer Zeit keine Energie mehr hat.
Da die ILSE gerade beim Saturn ist, fliegt sie Titan an und sieht nach, ob es wirklich die alte Sonde ist. Und warum sie plötzlich sendet.
Auf Enceladus stellt Marchenko fest, dass er noch lebt (kein Spoiler, passiert gleich auf den ersten Seiten). Scheinbar allein auf dem Mond ist seine einzige Chance das Borschiff zu erreichen.
Auf beiden Monden sind die Entdecker aber nicht ganz allein…

Enceladus war abgeschlossen bzw. funktioniert als einzelner Roman. Die Fortsetzung setzt den Roman nun direkt fort, die vorherigen Ereignisse werden zwar kurz erwähnt, aber z.B. die Personen nicht noch einmal neu vorgestellt. Insofern ist dieses Buch eine Erweiterung des ersten Buches, wie ein weiterer Hauptabschnitt. Das gilt auch für die Geschwindigkeit, es wird halt kaum etwas aufgebaut, alles ist schon da. Technisch wieder korrekt, wenn auch natürlich mit einigen spekulativen Elementen was die Entwicklung der Technik angeht. Aber auch harte Science-Fiction ist kein Sachbuch, sondern vor allem eine glaubwürdige, realistische Vision.
Für mich eine gelungene Fortsetzung und vor allem auch Überleitung zum eventuellen Finale auf Io. Darauf bin ich schon sehr gespannt cool
Im Anhang sind auch hier wieder viele wissenschaftliche Informationen über den titelgebenden Mond.

gelesen: Enceladus

Enceladus von Brandon Q. Morris

Enceladus - Brandon Q. Morris

Harte (realisitische) Science-Fiction aus Deutschland:

Im Jahre 2031 finden Forscher in den Signalen einer Roboter-Sonde, die den Saturnmond Enceladus studiert, eindeutige Spuren biologischer Aktivität. Beweise für außerirdisches Leben – eine Weltsensation.
Fünfzehn Jahre später macht sich ein eilig dafür gebautes, bemanntes Raumschiff auf die weite Reise zum Ringplaneten. Der internationalen Crew stehen nicht nur schwierige siebenundzwanzig Monate bevor: Falls sie es ohne Zwischenfall bis zum Enceladus schafft, muss sie mit einem Bohrschiff den kilometerdicken Eispanzer des Mondes durchdringen. Denn Leben kann nur am Grunde des ewig dunklen Salz-Ozeans existieren, der sich vor Milliarden Jahren in der Schale des Eismondes gebildet hat, sagen die Astrobiologen. Doch schon kurz nach dem Start macht eine Katastrophe ein glückliches Ende des Abenteuers höchst unwahrscheinlich.

Der Roman ist in zwei Teile unterteilt, der erste schildert die Vorbereitungen und den Anflug auf den Saturn. Im zweiten Teil geht es dann um die Landung und die Untersuchung des Mondes.

Geschildert wird die Geschichte rund um den Techniker Martin, der eigentlich für den Hersteller des Bohrschiffs arbeitet, das die kilometerdicke Eisschicht durchbrechen soll. Aufgrund von Ereignissen bei der Erprobung in Alaska macht er den ein Jahr dauernden Flug zum Saturn mit.
Der lange Flug der internationalen Crew ist gefährlich und so weit ist noch kein bemanntes Raumschiff geflogen. Auch über die Umstände auf Enceladus gibt es nur bedingt zuverlässige Daten. Was die Crew auf dem Mond erwartet ist also unklar, halbwegs sicher ist nur, dass die biologische Aktivität in dem unterirdischen Ozean sein muss.

Die Vorbereitungen und Flug werden sehr genau beschrieben, ohne langatmig oder langweilig zu sein. Dafür sorgt auch, dass die Vorbereitungen immer mal wieder Kapitelweise eingeschoben werden. Rückblenden sind dabei in der Vergangenheit geschrieben, die aktuellen Ereignisse in der Gegenwart. Das ist im ersten Moment ungewohnt, da Romane normalerweise immer in der Vergangenheit geschrieben sind. Es gibt sicher auch eine schlaue Begründung dafür wink. Dass die Ereignisse hier in der Gegenwart geschrieben sind passt aber und unterstützt das Unmittelbare, man ist gefühlt dichter am Geschehen. 

Das gilt besonders bei den Ereignissen im Bohrschiff im zweiten Teil, auf die ich hier nicht näher eingehen werde. Es lohnt sich, das Buch ist spannend und der Weg ist das Ziel. In dem eisigen unterirdischen Ozean wird es eh nur Einzeller geben (was schon eine Sensaion ist) und nicht ohne Grund wurden die Crewmitglieder auch danach ausgesucht, ob sie eine Familie haben, zu der sie (nicht) zurückkehren würden…