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Die dritte Dimension den Katzen: Catwalk - erster Abschnitt

In “Tilly ist zurück, eine unvorbereitete Katzen-Zusammenführung“ hatte ich es erwähnt, jetzt beschreibe ich es mal detailierter: In unserem Wohnzimmer baue ich momentan einen Catwalk. Der erste Abschnitt ist fertig und um den soll es hier gehen.

Ein “Catwalk” ist ein Laufsteg und neben denen bei Modenschauen gibt es sie ganz dem Namen entsprechend auch für Katzen. Es sind idR. Laufwege, die an der Wand oder/und unter der Decke verlaufen. Und das kann man ganz einfach selbst machen.

Meine Ursprungsidee war eigentlich etwas kleiner.Catwalk: Tuffi liegt auf Stufe Unser Wohzimmer ist wie meistens rechteckig, eine der schmalen Seiten hat ein großes Fenster zur Straße hin. Dort steht auch das Sofa. Am entfernten Ende verlaufen etwa einen halben Meter von der Ecke entfernt zwei Heizungsrohre in die Wohnung über uns. Genau dort wollte ich ein Stück unter der Decke eine Plattform für die Katze(n) haben, damit sie mehr oder weniger dicht an den warmen Rohren liegen können. Brett an die Wand und eine Möglichkeit schaffen, damit sie nach oben kommen, fertig. Das ist nun etwas mehr geworden wink.

Zum Verständnis hier mal ein Bild des Zimmers:

Wohnzimmer mit Heizungsrohre

Wie ich bei der unvorbereiteten Katzen-Zusammenführung geschrieben hatte, habe ich diese Idee etwas erweitert, um unserem balancierfreudigerem Kater einen kleinen Vorteil vor der kräftigeren Katze zu bieten.

Aus dem ursprünglich geplanten Brett ist nun der erste Schritt für einen größeren Catwalk geworden.
Die erste Ausbaustufe ist nun gar nicht mal viel, zum geplanten Rohr-Brett ist eine zweite Liegefläche zwischen den beiden Fenstern zur Auffahrt geworden. Und da Futterhaus zum 30-jährigen Jubiläum Gutscheine mit 30% Rabatt herausgegeben hatte, ist es kein Brett geworden, sondern diese Hängematte von Trixie.


Tuffi in Hängemate mit Blick auf den StegNun ist also in 2m Höhe, ~40cm unter der Decke, ein Brett bei den Heizungsrohren und ein schmalerer Laufweg führt über das Fenster zur Hängematte. Normalerweise würde ich den Laufweg 15cm-20cm breit machen, damit die Katzen ihn auch gern gehen. In diesem Fall ist er nur 7cm-8cm breit, um unseren Kater gegenüber der Gastkatze zu bevorzugen, da er erheblich lieber balanciert. Näheres bei der Katzen-Zusammenführung.

 

Das Material besteht neben der fertigen Hängematte nur aus einem einzigen Brett Douglasie, einem kleinen Sisalteppich, Teppichresten, einer alten Fleecedecke und natürlich Konsolen um die Bretter zu befestigen.
Im Grunde besteht der Catwalk bisher also nur aus einem 2m Brett Douglasie, aus dem ich alles geschnitten habe, plus etwas Zubehör.

Die Sägearbeit: Als erstes habe ich  der 7cm-8cm breiten Streifen für den Laufweg über die gesamte Länge abgesägt. Da die Douglasie natürlich gewachsen ist, hat sie keine einheitliche Breite und daher auch die Schwankung von 7cm-8cm. Erstes Teilstück ist also ein schmaler Steg von ~7,5cm mal 2m. Da ich diesen Streifen abschneiden wollte, ist es auch die breiteste Variante geworden und hat 30€ gekostet.
Das “Reststück” von 2m Länge und knapp 30cm Breite habe ich einmal halbiert. Eines der 1m Stücke wurde zum Liegebrett, aus dem Anderen habe ich 4 Stufen für den Aufstieg gesägt.Catwalk: Tuffi auf Heizungsbrett
Das Liegebrett hat als nächstes ein Loch von ~20×20cm in 10cm Abstand vom Rand bekommen. Das Loch ist zur Wandecke hin gelegen und direkt darunter eine größere Stufe. Die Katzen sollen von dieser Stufe durch das Loch auf das Brett kommen. An der passenden Stelle kommt dazu noch eine Aussparung für die Heizungsrohre.
Die Aufstiegsstufen habe ich also aus dem zweiten 1m-Stück gesägt. Die Stufe, die direkt unter dem Loch des Liegebrettes ist, wurde etwas größer, so ~30cm lang etwa. Den Rest habe ich halbwegs gleichmässig in drei Stücke zerteilt, das kommt da nicht wirklich auf 1cm an.

Catwalk: Heizungsbrett mit AufstiegsstufenFertig montiert ist bei den Heizungsrohren in der Raumecke nun also ein 1m breites Brett, darunter zwischen Ecke und Heizungsrohren 4 Stufen, alle 40cm-50cm Abstand in der Höhe zueinander. Das 20×20cm Stück, das ich aus dem Liegebrett ausgeschnitten hatte, ist als 5. Stufe auf dem Weg von der Fensterbank zur nächstgelegenen Treppenstufe. Letzteres hat sich aus der Beobachtung ergeben, da er auch regelmässig von der Fensterbank aus auf den Catwalk ging. Beim Aufstieg passte zudem noch genau ein Sisalteppich über das Liegebrett an die Wand.
Zwischen den beiden Fenstern hängt, auch in 2m Höhe, die Hängematte. Über dem Fenster verläuft der passend gekürzte Steg. Ihn habe ich mit ein paar Zentimetern Abstand zur Wand befestigt, so viel die Konsolen erlaubt haben.
Auf die Stufenbrettern habe ich Teppichrest geklebt, den gab es für 1€ als Verschnittrest beim Teppichhändler. Wirklich notwendig ist es bei der Douglasie eigentlich nicht, die bietet genug Halt. Der Kater wetzt sich sogar die Krallen am Steg cool. Absolut notwendig ist es aber, wenn man glatte Regalbrette verwendet. So ist es vor allem eine Absicherung, falls sie mal unaufmerksam oder in Eile sind.
Das Liegebrett habe ich komplett mit einer alten Fleecedecke beklebt, auf der Seite gegenüber dem Aufstieg ist ausserdem noch ein dünnes Kissen.

Catwalk erster Abschnitt

Der Kater hat von uns den Catwalk explizit gezeigt bekommen, wir haben ihn immer mal wieder drauf gesetzt, während die Gastkatze ihn eigentlich nicht im Zimmer duldete (siehe dazu wieder unsere unvorbereitete Katzen-Zusammenführung). Das funktionierte halbwegs. Sie hat ihn dort geduldet, er hat sich auch erstmal dort niedergelassen, ist aber nach relativ kurzer Zeit wieder abgehauen.
Es hat eine Woche gedauert, bis er das erste mal (in unserer Anwesenheit) von selbst auf den Catwalk gegangen ist. Den darauf verteilten Leckerlies nach zu urteilen, war er aber auch vorher nicht “heimlich” drauf. Zur Hängematte ging er aber trotzdem nur, um sich von dort Leckerlies abzuholen. Der Weg war nicht das Problem, die Liege schien ihm nicht geheuer zu sein.

Akrobatik konnten wir bei ihm beobachten, ein Wechselbad zwischen Erstaunen, Bewunderung und Angst. Statt durch das Loch zu gehen, nahm er auch mal den Weg aussen rum. Der Höhepunkt war, als er das Brett unter dem Loch gleich ausliess. Er hat sich auf der dritte Stufe (~80cm unter dem Brett) aufgestellt, sich mit einer Pfote an den Heizungsrohren abgestützt und die Andere oben auf das Liegebrett gelegt. Die erste Pfote nachgezogen und mit den Hinterbeinen abgestossen und sich nach oben gezogen surprise. Absolut irre! Eigentlich hätte ich sofort hinrennen wollen, um ihn beim Absturz aufzufangen, aber wir konnten uns vor Erstaunen kaum bewegen und letztlich waren es auch keine 10 Sekunden, die die ganze Show dauerte.

Endgültig in Besitz genommen hat der Kater den Catwalk, nachdem ich ihn noch etwa eine Woche später mit Catnip bestreut habe. Er ging ab wie auf Drogen! Schoss hinauf, hat dabei wohl alles was er konnte aus dem Teppich geschnupft und erstmal auf dem Liegebrett wilder Mann gespielt.
Anschließend schoss er über den Steg zur Hängematte und wäre dabei gefühlt bei jedem Schritt fast abgestürzt. Da hatte ich echt ein schlechtes Gewissen ob des schmalen Stegs und des von mir erzeugten Rausch. Aber das waren nur Sekunden, da war er schon drüben und prüfte völlig ausser Rand und Band, was die Hängematte aushält. Ich glaube, er hat das Catnip wirklich aus dem Stoff der Hängematte geschnupft angel. Nach einer Weile hat er sich dann dort hingelegt und gedöst. Wenn man ihn streichelte war er zwar noch deutlich aufgedreht, aber ansonsten lag er ruhig da.
Catwalk: Tuffi beobachtend in HängematteSeitdem geht er ständig auf den Catwalk und praktisch immer auch gezielt zur Hängematte. Er beobachtet uns oder die Gastkatze von oben, meistens legt er sich aber einfach nur hin zum schlafen oder dösen. Auch die Akrobatikeinlagen von oben hat er seitdem nicht mehr gemacht, er geht gezielt die Stufen hoch und weiter zur Hängematte.

Nach dem wilden Benehmen wie im Drogenrausch habe ich vor die Hängematte noch einen Streifen der Fleecedecke gehängt. Einfach abgeschnitten und zwei Löche an die Enden gemacht. Die Endstücke der Hängematte sind aufgeschraubt, da habe ich das Stoffstück einfach mittels der Löcher auf das Gewinde gesteckt und die Endstücke wieder drauf geschraubt.
Der grüne Stoff passt vom Farbton sogar ganz gut zur hellen Hängematte, außerdem habe ich an die Stelle meine unbekannte Palme gestellt. Die ist in den letzten 11 Jahren noch weiter gewachsen und hat einen zweiten Stamm ausgebildet, die rahmen jetzt die Hängematte ein. So liegt er auch optisch geschützt und kann sich doch so hinlegen, dass er alles sehen kann, was er will.

Gedanken zum aktuellen Stand

Die Konstruktion ist für Freigänger gedacht, sie soll und muss also keine Außenwelt ersetzen, sondern “ungenutzten” Innenraum für die Katzen erschliessen.

Der Plan war, einen Anfang zu schaffen, das ist gelungen. Der Catwalk wird angenommen, wie ich es mir erhofft hatte (das Catnip hat es vermutlich nur beschleunigt).

Unsere Katzen-Zusammenführung ist in der Endphase, von daher ist es wohl auch kein Problem, dass es nur einen Aufgang gibt. Sie sieht den Catwalk offenbar komplett als sein Reich an und war noch nie drauf. Eigentlich sollte so ein Catwalk immer einen zweiten Zugang haben, damit die Katze nie in der Falle ist.

Der Abstand von 40cm-50cm scheint ganz gut zu sein. Das würde und werde ich weiter als Richtwert nehmen. Praktisch ist der Abstand dann so, wie die Konsolen in der Wand halten. Das Haus ist um die 200 Jahre alt, da trifft man auch mal eine bröselige Fuge wink. Im Zweifel würde ich den Abstand eher größer machen, weitere Sprünge scheinen angenehmer zu sein als kleine Hüpfer.

Katzen haben zwar in der Dämmerung wesentlich besser sehen, als Menschen und wohl die meisten Tiere, aber es ist eine Restlichtverstärkung. In absoluter Dunkelheit können sie auch kein Licht herbeizaubern. Da jetzt die dunkle Jahreszeit kommt werde ich in der Nähe des schmalen Stegs wohl noch eine Art Nachtlicht anbringen. Muss ja nicht hell sein und auch nur bei Bewegung leuchten, aber falls er in Dunkelheit von der Hängematte runter will kann man das vielleicht absichern. Da gibt es sicher mal was einfaches im Angebot.

Der weitere Ausbau

Der nächste “Ankerpunkt” wird eine etwa 60cmx60cm Platform sein, auf der sein Weiden-Katzenkorb seinen Platz finden soll. Wir hatten absichtlich einen Weidenkorb und kein Plastik genommen, damit er ihn auch als Höhle nutzen kann. Der Korb soll für ihn ein normaler Einrichtungsgegenstand sein und nicht nur mit dem Tierarzt assoziiert sein.
Das Brett kommt entweder weiter hinter dem zweiten Fenster zur Auffahrt oder in die Ecke mit den Türen zu Küche und Flur. Alle paar Monate kann dann, je nachdem wie er genutzt wird, immer mal wieder ein weiteres Stück kommen. Direkt an der Wand stört ein Brett in 2m Höhe nicht, die Dimension kann gern für Katzen sein. Bei höheren Decken könnte man auch noch etwas quer spannen, aber dafür ist unsere 2,40m Deckenhöhe nicht wirklich geeignet.

In der nächsten Stufe kommt dann auch ein zweiter Zugang. Geplant habe ich dieses mal keine Stufen, sondern eine Art künstlichen Baum. Die Basis sollen HT-Rohre werden, die ich mit Sisal oder Teppich verkleide. Ausgeguckt habe ich mir da DN110mm Rohre, erst ein 1m hohes Stück, dann ein 67° Winkel und 25cm Stück und dann wieder ein 67° Winkel und weiter gerade nach oben. An 2-3 Stellen an der Wand befestigt mit Rohrschellen. Das ist eine platzsparende und günstige Basis. Und es dürfte dem Klettertrieb des Katers entgegen kommen, wir nennen ihn eh nur noch Spidercat laugh

Alles weitere wird sich dann ergeben, also ob und in welche Richtung der Catwalk ausgebaut wird. Jede weitere Stufe ist jetzt günstig machbar. Für die nächste Stufe benötige ich im Prinzip nur das 60×60cm Brett und ein neues Brett Douglasie. Da ich da dieses mal kein Puzzle draus schneiden muss, reicht da auch die schmalste Variante für 10€.
Die nötigen HT-Rohre für den zweiten Aufstieg kosten auch keine 10€, der Bezug abhängig ob Teppich oder Sisal. Den zweiten Aufstieg sehe ich von den Kosten her aber etwas unabhängig von einer konkreten Ausbaustufe, der ist für das Gesamtkonstrukt eh notwendig.

Wenn Du noch Ideen hast, was man im weiteren Ausbau integrieren kann oder sollte, bin ich für jeden Tipp dankbar. Es muss ja nicht einfach nur eine weitere Liegefläche sein, die mit einem Brett verbunden wird. cheeky

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