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sicheres Lebensmittel

Auf den Papiertütchen in dem die Teebeutel von Milford einzeln verpackt sind findet sich folgender Hinweis::
Wichtiger Hinweis: Pro Tasse einen bzw. pro Kanne mindestens 3 Teebeutel immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießen und mindestens 5 bis 8 Minuten ziehen lassen! Nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel!
WTF?!?!

Eine Empfehlung für den besten Geschmack wäre OK und auch gern gesehen, aber "nur so erhalten sie ein sicheres Lebensmittel!"? Und wenn es nur 4 Minuten sind? Wird der Tee dann unsicher? Auf welche Tassen- oder Kannengröße bezieht sich Milford hier? Was passiert wenn das Wasser zwar kochte aber nicht mehr sprudelt? Und vor allem: _Was bedeutet sicher bzw unsicher?_ Was passiert mit dem _aromatisierten Früchtetee_? Was macht das Lebensmittel unsicher?

normalerweise sicher eine Beschreibung die man ignoriert, aber auf der Sorte "Unser Mords-Kater-Tee" passt das einfach gar nicht. Mordskater und dann so ein Androhung eines potenziell unsicheren Lebensmittels auf der Packung? Im Internet sind dafür 4 Buchstaben üblich: FAIL.

Verity Teekonzentrat

Auf Dirks Kommentar zu meinem Beitrag über Teepads habe ich mich tatsächlich nach Lürschau begeben um das Verity Teekonzentrat zu probieren.
Ich bin natürlich erst in das Büro des falschen Dirk gelaufen, aber auch der Geschäftsführer des Teewerk ist nett… cool

Nun habe ich also den “Tee der Zukunft” und kann ihn mal mit den schrecklichen Teepads und normalem Tee vergleichen. Wenn ich drüber schreibe soll ich ehrlich sein hat Dirk noch gesagt und das bin ich.
Vorrausschicken möchte ich noch meine Trinkgewohnheiten: Ich bin eher Kaffeetrinker, Tee trinke ich auch, aber bei weitem nicht so oft und viel. Aber genauso wie ich mir meine Bohnen selbst mahle nehme ich beim Tee auch keine Beutel sondern losen Tee, völlig verhunzt sind meine Geschmacksnerver noch nicht… Da es bei Tee nicht ausschliesslich auf den Geschmack sondern auch auf das drumherum ankommt unterteile ich das in zwei Abschnitte:

1. Das Drumherum

Die Teepads kommen in normalen Kaffeepad-Packungen, ähnlich aufregend wie ein Karton mit Teebeuteln. Loser Tee macht da in seiner Packung schon mehr her, besonders wenn er im Laden abgefüllt wurde. Das hat etwas persönliches. Verity-Tee kommt in einer Röhre die verdammt edel aussieht. Die Kapseln im Inneren sind aus Alu und wirken wertig, aber auch ein wenig wie Portionspackungen Kaffeesahne. Für Tee ist das einfach eine sehr ungewohnte Packung. Schon von aussen ist es etwas besonderes, das macht was her.
In der Zubereitung gibt es zwei Welten: die aufwändige, eher zeremonielle mit losem Tee die auch schon die Zubereitung zu einem Erlebnis macht. Da ist sowohl der Weg als auch das Ergebnis das Ziel.
Anders Teebeutel, Pad und Kapsel: Hier ist das Ziel (Ergebnis) das Ziel. Die Unterschiede sind dabei marginal: Teebeutel packt man ins heisse Wasser und lässt ihn einige Minuten ziehen. Pads kommen in die Maschine und werden dort dem Wasser ausgesetzt und die Kapsel schüttet man in heisses oder kaltes Wasser und angeblich auch Saft und andere Getränke, das habe ich aber noch nicht probiert.
Welchen Weg man bevorzugt ist sicherlich Geschmackssache, ein komplettes Erlebnis mit allem drum und ran liefert aber nur der lose Tee.

2. Der Geschmack

Über die Teepads muss ich nicht mehr viel sagen, sie schmecken (mir) einfach nicht. Das liegt nicht an ihrem grundlegendem Geschmack sondern an der Zubereitung. 30 Sekunden Zubereitungszeit in einer Padmaschine sind für Kaffee gut aber für Tee nicht einmal eine Notlösung. Man tauche einen Teebeutel oder losen Tee für 30 Sekunden in Wasser und erhält das gleiche dünne Geschmacks“erlebnis”. Warum auch immer ich das auch nur ausprobiert habe sad
Bei Teebeutel und losem Tee hängt der Geschmack wesentlich von der Qualität des Tees ab, vom Gefühl her ist der lose Tee hier normalerweise deutlich besser als Beutel. Sofern man einen schwarzen Tee nicht ‘ne halbe Stunde ziehen lässt oder den billigsten Tee der zu finden war genommen hat hat man einen leckeren Tee in jeder erdenklichen Geschmacksrichtung.
Die Verity-Kapseln gibt es (noch?) nicht in so vielen Varianten, die drei erhältlichen schmecken aber fantastisch. Und prinzipbedingt immer. Etwas falsch machen kann man eigentlich nur indem man zu viel oder zu wenig Wasser nimmt. Vor allem “Fruity Hagebutte” hat es mir angetan, da kann ich mir auch sehr gut vorstellen dass sie sich gut in Apfelsaft macht. Ausprobiert habe ich bisher nur die “Zubereitung” in heissem und stillem Wasser (mit dem Ceylon) und damit erhält man einen leckeren Eistee.

Fazit

Verity überzeugt vor allem beim wichtigsten: Dem Geschmack. Beim drumherum punktet die Packung aber für die Zubereitung gibt es nur ein paar Punkte für die Geschwindigkeit und für die Variationsmöglichkeiten und die Konstanz. “Zerimoniell” gibt es nichts.
Das wiederum gibt es reichlich beim losen Tee der auch beim Geschmack punktet. Keine Punkte gibt es für die Konstanz, diese ist abhängig von der persönlichen Stimmung und der Person selbst. Für die schnelle Zubereitung im Büro o.ä. gibt es auch nur minimal Punkte. Es ist möglich. Mehr aber auch nicht.
Teebeutel sind zeremoniell auch eher nichts, benötigen aber die gleiche Ziehzeit. Der Geschmack variiert mit der Qualität der Beutel (wie auch beim losem Tee) und die schwankt zumindest stärker als bei losem Tee. Es gibt einfach zu viele Beutel auf dem Markt bei dem der Ausdruck “Teereste” zutrifft.
Zum Schluss die Pads: Sie sind wirklich in (fast) allen Belangen auf dem letzten Platz. Geschmack und drumherum ganz hinten, sie landen nur in der Geschwindigkeit auf Platz 2 hinter den Kapseln da sie nicht ziehen müssen. Aber definitiv sollten sad
Die Konzentratkapseln sind also vom fehlenden zeremoniell abgesehen eigentlich am Besten, sie haben aber noch einen weiteren Nachteil: Den Preis. Eine Röhre mit 18 Kapseln kostet 9€, das macht pro Tee 50 Cent. Ein Schnäppchen gegenüber an sich günstigen Teebeuteln im Restaurant die da gern 2€ und mehr kosten, aber zu Hause ist das doch etwas viel. Zumal man da meist auch die Ruhe für “alten” Tee hat. Für Firmen, Anwälte ( wink ) die bei Bedarf einen sehr guten Tee anbieten wollen sind die Kapseln aber ideal, ebenso wenn man zu Haus keine Zeit oder Geduld hat oder für den Reiseproviant.
Ich werde wohl mindestens die Hagebutte dauerhaft in der Küche deponieren, muss den nur noch im Laden finden — die Versandkosten würde ich mir gern sparen von Wees nach Flensburg

Tee muss ziehen?

lieber als Teebeutel zu benutzen: Teepads
Ich war skeptisch. Aber auch neugierig.
Ich bin ja seit etwa einem Jahr stolzer Besitzer einer Pad-Kaffeemaschine und entgegen meiner anfänglichen Bedenken wegen der im Vergleich zu Bohnen teureren Pads trinke ich ohne arm zu werden sogar mehr Kaffee als vorher. Einfach weil ich mir vor der Arbeit noch schnell einen Kaffee machen kann bzw. allgemein in Situationen in denen ich gern einen Kaffee möchte, es sich aber nicht lohnt eine Kanne aufzusetzen.
Bezügliche Padmaschinen musste ich also schon ein Vorurteil aufgeben und das habe ich nun auch bezüglich Teepads auf die Probe gestellt. Es gibt nämlich nicht nur Kaffee in Pads sondern auch Tee. “Tee muss ziehen” war mein bisheriger Wissensstand und das verträgt sich nicht mit knapp 30 Sekunden Zubereitungszeit (m)einer Padmaschine. Aber wer weiss was die 2-3 Bar Druck bei Teepads bewirken und womöglich möglich machen.
Da eh eine Bestellung bei kaffee.net anstand habe ich einfach mal ein paar Teepads mitbestellt. Die Wahl fiel auf die “Teepads Zolkov ‘exotische Früchte’, 20 St.” für 1,49€. Ein überschaubares Risiko und bei Gefallen ist der Vorrat nicht sofort weggetrunken.
Im Vergleich mit Kaffeepads fällt die geringe Füllmenge auf, nur 3g statt 7g. Die Zubereitung dauert wenig überraschend genauso lange kurz wie bei Kaffeepads und es gibt keine “Tee-Crema” wink
Was es aber gibt ist heisses Wasser mit Fruchtaroma. Und das ist kein Tee. Das Ergebnis schmeckt wässrig und sehr dünn, auch bei doppelter Dosis. Wie Tee der nicht lange genug gezogen ist.
Es bleibt also bei der Erkenntnis: Tee muss ziehen!
30 Sekunden in der Padmaschine reichen nicht mal aus um einen schlechten Tee-Ersatz zu produzieren. Benutzt man die Pads wie Teebeutel und lässt ihn 5 Minuten ziehen bekommt man durchaus einen “echten” Tee. Wie bei dem Preis zu erwarten keinen hochwertigen, eher vergleichbar mit einem 50ct Früchtetee vom Discounter, aber “exoktische Früchte” ist eine durchaus leckere Geschmacksrichtung.
Mein Rat: Nicht kaufen und wenn sich doch mal Teepads in den Haushalt verirren als Teebeutel benutzen.