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10Cent für Erzeuger - wirkungsvoll?

Vor ein paar Tagen bin ich bei Netto auf diese Packung Fleisch gestossen:
Ein Herz für Erzeuger
Es gibt die Aktion schon länger und man bekommt nicht nur Fleischwaren für die man freiwillig (es gibt die gleiche Packung auch immer ohne diese Aktion) 10 Cent mehr bezahlen kann sondern z.B. auch Milch.
Von daher laufen Kommentare dass man auch einfach an die Fleischtheke gehen kann ins Leere.

Was ich mich nun aber wirklich frage:

Kommt von den 10Cent wirklich etwas beim Erzeuger an?
Wenn ja, wieviel?

Mein Bauch sagt mir dass es nur Marketing ist und beim Erzeuger vermutlich nicht wirklich etwas ankommt. Aber ausser Vermutungen und Pressemitteilungen habe ich im Internetz nichts dazu gefunden. Wer weiss es?

Denn günstig ist es dennoch und was mich dann als nächstes interessiert ist ob die Aktion auch angenommen wird, sprich ob die Kunden wirklich freiwillig mehr zahlen.

Flensburg Galerie: Preiserhöhung im Parkhaus durch Taktverkürzung

Flensburg

Versteckte, weil in der Form unerwartete, Preiserhöhung im Parkhaus der Flensburg Galerie:

Statt Stundenweise wird nun in 45 Minuten Schritten abgerechnet.
Parktarife Flensburg Galerie
Das teuerste Parkhaus Flensburgs war es durch die Tariferhöhung ab der 4. Stunde schon seit dem Bestehen, blieb man in diesem Zeitrahmen war es aber preislich genauso teuer wie die Alternativen. Bei 3 Stunden (einziger glatter Vergleichzeitraum zum vorigen Stundentakt) ist es nun aber 33% teuer.

Interessanterweise ist die alte Progressionsstufe nach 4 Stunden noch als gültig angegeben. 4 Stunden lassen sich aber nicht glatt durch 45 Minuten teilen.
Entweder ist der letzte Takt nur 15 Minuten kurz oder man kann immerhin 4½ Stunden parken ehe es teurer wird. Wer glaubt wirklich an letztere Variante?

Alternativen

Ausser für sichere Kurzeinkäufe sollte man das Parkhaus der Galerie also meiden und lieber nebenan in der Holmpassage parken. 200m weiter auf dem Karstadt-Gebäude bekommt man nicht nur das seltene Erlebnis eines Autofahrstuhls, dort wird es nach einiger Zeit sogar billiger (Details weiss ich jetzt aber nicht auswendig).
Besonderer Tipp für Samstags: Das Parkhaus in der Roten Strasse ist zwar verwinkelt, kostet Samstags aber pauschal nur 1€.
Und wenn man eh schon alternativ parkt finden sich vielleicht auch Alternativen für den Einkauf…

Preisunterschiede USA und Europa

Beim umrechnen von amerikanischen Preisen in $ zu europäischen Priesen in € kommt man sich fast immer abgezockt vor, in den USA sind die Sachen scheinbar grundsätzlich merklich günstiger.

Was allerdings fast niemand berücksichtigt — auch die (Flach)Presse nicht — ist der Umstand dass in den USA Preisangaben immer Netto sind, weil die Mehrwertsteuer abhängig vom Bundesstaat ist, während in Deutschland (Europa?) die Preise Brutto, also mit Umsatzsteuer angegeben werden müssen.
Aktuell in diesem Artikel bei Spiegel Online zum neuen Jetta:

Das Einstiegsmodell kommt ab 15.995 Dollar, “das gleiche Niveau wie unsere Wettbewerber”, sagt Buhlmann. In Europa wird der US-Kampfpreis allerdings nicht zu halten sein. Ein komplett geändertes Fahrwerk, andere Motoren und eine aufwändigere Bordelektronik dürften den Preis hierzulande auf knapp 20.000 Euro treiben.

Berücksichtigt man den Netto-Brutto Umstand und rechnet auf die 15.995$ den hiesigen Mehrwertsteuersatz von 19% drauf kommt man auf 19034,05$. Und das ist schonmal nicht so weit weg von “knapp 20.000 Euro”.

Der Sales Tax schwankt in den USA zwischen 0% (Delaware) und 8,75% (Kalfornien, Texas), ist also immer niedriger als die Mehrwertsteuer bei uns. Da wir ja aber mit dem Bruttopreis in Deutschland vergleichen rechne ich auf die US Nettopreise unsere MwSt. drauf. Durch die unterschiedlichen Steuersysteme hinkt der Vergleich immer, das scheint mir aber das sinnvollste zu sein.

Anderes Beispiel: das kleinste iPad kostet in den USA 499$ — Netto. Addiert man dazu die hiesigen 19% MwSt. ergibt das einen Bruttopreis von 593.81$. Das Modell kostet in Deutschland 499€ — Brutto. Zieht man hiervon die MwSt. ab erhält man einen Nettopreis von 419,33€.

Will man den Preis vergleichen muss man gleiches mit gleichem vergleichen, also Netto mit Netto und Brutto mit Brutto.
Im iPad Beispiel also 499$ mit 419,33€. Der Wechselkurs von Euro zu US-Dollar beträgt gerade 1:1,2362, das ergibt für das deutsche iPad einen umgerechneten Netto-Preis von 518,34$. Das iPad ist ein Deutschland Netto also nur knapp 20€ teurer als in den USA.

Natürlich gibt es noch weitere Faktoren wie Transportkosten, Zölle usw. und natürlich ist dadurch nicht jeder scheinbare Preisunterschied auf Null reduziert. Aber es verkleinert die Lücke um knapp 20% und plötzlich sind die Preisunterschiede zumindest deutlich kleiner, teils auch gar nicht mehr vorhanden.

Die Bahn mit falscher Zielgruppe

Mobilität

Die Bahn erhöht alle Jahre Monate die Preise und das nächste mal zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember. Dabei stellt sich heraus: im Norden werden Fahrten besonders teuer wie der SH:Z meldet.
Das ist ärgerlich aber nicht wirklich überraschend. Interessanter ist dieses Zitat des Vorstandsmitglieds Karl-Friedrich Rausch:

Außerdem seien knapp 90 Prozent der Kunden mit rabattierten Tickets wie Monatskarten unterwegs oder besäßen eine Bahncard. Deshalb falle die Preiserhöhung “für den größten Teil unserer Kunden” gering aus, so Rausch.
Das zeigt, dass die Zielgruppe der Bahn die Kunden sind, die sie bereits hat. Nichts mit Umstieg auf die Schiene, man hat offenbar erkannt (oder bezweckt?) dass man keine Kunden von anderen Verkehrmitteln gewinnen kann.
Die Strecke Flensburg nach Hamburg kostet ab dem 14. Dezember 38€. Fahre ich mit dem Auto zahle ich derzeit knapp 40€ für den Sprit hin und zurück — Anschaffungskosten, Steuern und Versicherung rechne ich dabei nicht ein, weil ich das Auto nicht für diese Strecke anschaffe. Die anteiligen Kosten müssten über die Gesamtlaufzeit des Autos berechnet werden und die sind nach 4 1/2 Jahren und 65.000 gefahrenen Kilometern für eine Strecke von 3 Stunden und 360km verschwindend gering.
Stehen also 2€ Mehrkosten des Autos einer erheblich geringeren Fahrtzeit und deutlich höherer Flexibilität was Zeit und Ort angeht gegenüber. Denn meist will ich gar nicht passend zum nur alle Stunde (bzw. 2h für die schnelle Verbindung) fahrenden Zug los bzw. ankommen und habe selten bis nie den Hauptbahnhof in HH als Ziel — weitere Zeit im ÖPNv in HH kommt noch hinzu.
Glücklicherweise bin ich nicht auf die Bahn und die 2€ angewiesen so dass ich gern die 2€ “Aufpreis” zahle für den ich aber einen deutlichen Komfortgewinn habe.
Nein, liebe Bahn, so wird das nichts. Das ist schon wie bei der Bezeichnung “Beförderungsfall” statt “Kunde” die falsche Grundeinstellung. Gerade die 10% die nicht regelmässig mit der Bahn fahren (müssen) und daher keine Rabattkarte haben sollten eure Zielgruppe sein. Gerade die Gelegenheitsfahrer, denn die sind die Gruppe die ihr gewinnen wollt müsst.

Markenbenzin aus Gold

Mobilität

Bei Benzin ist es wie mit Schokolade oder Chips und so ziemlich jedem Produkt: Markenware ist teurer als Handelsmarken, No-Name-Produkte und allgemein jedes andere Produkt der jeweiligen Kategorie. In einigen Fällen ist ein höherer Preis durch eine bessere Qualität gerechtfertigt, allerdings nicht immer, und auch dann zahlt man einen gewissen Anteil “für den Namen”.
Zurück zum Kraftstoff: Freie Tankstellen sind idR. günstiger als die Markentankstellen. Ausnahmen gibt es vor allem durch Markentankstellen in Rand oder “Problem“lagen oder durch einen regional harten Wettbewerb.
Oft liegen Marken- und freie Tankstelle dicht beeinander, durch die grossen Preisschilder kann man die Preise direkt vergleichen; durch kleine Zeitunterschiede bei den natürlich nicht abgesprochenen Preisanpassungen ergeben sich teils beträchtliche Differenzen. So eine Konstellation haben wir natürlich auch hier. Vor einigen Wochen fiel mir ein Preisunterschied von 10ct(!) zwischen beiden Tankstellen auf, leider hatte ich da keinen Fotoapperat griffbereit. Heute nun wieder, immerhin 6ct (siehe Bild). Nachgezählt: Bei Shell tanken 6 Autos, bei Star nur 3. Wie kommt das? Markenfetischismus? Unaufmerksamkeit? Per Tankkarte an eine Kette gebunden?

Eine Stunde später hatte die Shell nachgezogen und den Preisunterschied auf 2ct verringert. Glücklicherweise hat nicht die “Star” den Unterschied schrumpfen lassen…
Die selbsternannte “günstigste Tankstelle in Flensburg/Harrislee“ war zu dem Zeitpunkt übrigens 4ct billiger als die “Star” (1,409 für Benzin & Diesel). Die Tankstelle bei Citti war IIRC immerhin 2ct billiger.
Den üblichen 1 Cent zwischen Marke und freier Tankstelle lässt sich zumindest bei Shell übrigens mit der ADAC-Karte ausgleichen, die gibt ‘nen Cent Rabatt pro Liter (oder mehr Glaskundenpunkte)