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Tweets des Moments 1348400410

Drei Tweets von unserem Bundesumweltminister Peter Altmaier zu seinem einjährigen Twitter-Jubiläum. Nach meinem Eindruck twittert er wirklich selbst:




Das sollten sich andere Politiker zu Herzen nehmen und in ihrem Elfenbeinturm eine Tür öffnen.

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Die deutschen Verlage verabschieden sich aus dem Internet

Die deutschen Verlage haben es geschafft: Die Bundesregierung beschließt Urheberrecht für Verlage im Internet. Genannt “Leistungsschutzrecht”.

Der Zweck ist eindeutig: Google soll dafür bezahlen dass es die Artikel der Verlage in der Suche und auf Google News verlinkt.
Dafür wollen die Verlage Geld. Es stört sie nicht, daß Google sie verlinkt. Schliesslich bekommen sie damit Besucher und Besucher bringen Werbegeld. Aber sie wollen auch von Google Geld, schliesslich gibt Google bei den Suchergebnissen auch einen Anrisstext des Artikels aus. Anrisstext = Artikel = Copyright. Böses Google!
Das Schizophrene daran: Die Verlage wollen dass Google, bzw. jede Suchmaschine, sie aufnimmt. Denn jeder Webseitenbetreiber kann selbst bestimmen welche Seiten in den Index aufgenommen werden und welche nicht.
Zwei Zeilen in einer Datei Namens robots.txt im Hauptverzeichnis würden genügen:

User-agent: *
Disallow: *
und keine Suchmaschine indiziert die Seiten mehr.
Es wäre ganz einfach, die Verlage tun es nicht. Sie wollen indexiert werden. Und sie wollen dafür jetzt Geld haben. Und unsere Politiker haben sich offenbar genug von den Lobbyisten beschwatzen lassen dass sie es jetzt in ein Gesetz gegossen haben sad

Ich hoffe die Verlage ersticken an ihrem Gesetz. Google wird hoffentlich selbst die Verlage aus dem Index nehmen. Sollen sie doch betteln und untergehen. 90% der “Inhalte” auf den Webseiten sind eh nur Agenturmeldungen. Das mit einem Leistungsschutzrecht vergolden zu wollen ist reichlich armselig.
Geht sterben. ich werde euch nicht vermissen.

Deutsche Gesetze als E-Book

Unsere Bundesjustizministerin hat gestern getwittert:


Die Gesetze bekommt man schon lange online unter gesetze-im-internet.de, hier gibt es nun auch ePub als Format zum Download. In der Übersicht steht nur “PDF” dahinter, klickt man drauf gibt es aber Links in den Formaten HTML, XML, PDF und ePub.
BGB im KindleMit dem ePub Format kann der Kindle nichts anfangen, da die Gesetze aber natürlich ohne DRM sind kann man sie mit Calibre einfach in ein mobi wandeln und an den Kindle schicken.

Ich hab mir mal das BGB auf den Kindle geladen, meinen erster Gedanke “dann lad’ ich mir einfach mal alle drauf” hab ich aber sofort wieder verworfen. Selbst wenn die alle auf den Reader passen sollten verschleisst allein das zusammenklicken mindestens 3 Mäuse. eek

57 Sekunden demokratisches Disaster

Du hast es vielleicht mittlerweile gehört, der Bundestag hat 28.06.2012 — während des Fussballspiels Deutschland gegen Italien — beschlossen dass die Meldeämter auch DEINE Adressdaten verkaufen dürfen.

Statt dass Du wie geplant ausdrücklich dazu zustimmen musst wurde der Gesetzentwurf so geändert, dass Du jetzt ausdrücklich widersprechen musst. Ok, könnte man noch pauschal machen. Nutzt nur nichts. Denn der Widerspruch nutzt nichts wenn Der Adresshändler der anfragt schon irgendetwas über dich weisst. sobald er nämlich die Daten nur bestätigen — oder korrigieren! will gilt Dein Widerspruch nicht. Man muss also nur irgendetwas von Dir wissen und bekommt von den Behörden alles. Woher die bekannten Daten stammen ist dabei egal, die können auch geklaut oder geraten sein.

Das alles wurde vom Bundestag im TOP 21: Fortentwicklung des Meldewesens nach zweiter und dritter Beratung verabschiedet. Vermutlich wegen des Fussballspiels, weil es recht spät war und der Punkt auch kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt wurde waren von über 600 gewählten Vertretern nur eine Handvoll überhaupt da. Und haben die Meldeämter zu behördlichen Adresshändler gemacht und die Bürger des Landes an die privaten Adresshändler verkauft.
Und diese 187. Sitzung kannst Du Dir in der Mediathek des Bundestages ansehen. Keine Angst, für den Beschluss des Ausverkauf Deine Daten benötigen unsere Volksvertreter inklusive der Beratungen nicht einmal eine Minute:

Eine schöne Zusammenfassung gibt es bei Welt Online: Bundestag verkauft Bürgerrechte in nur 57 Sekunden.

Nachtrag: Das Landesblog setzt die leeren Ränge in einen eigenen Kontext: Zur Kritik am leeren Bundestag: Den Esel meinen, aber den Sack schlagen.