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Datenübertragung mit dem Handy

Das Handy ist für die meisten in der Sprachkommunikation nicht mehr wegzudenken, in einigen Haushalten hat es das Festnetz ganz abgelöst.
Anders sieht es bei der Datenübertragung aus: Da fristet das Mobiltelefon ein Nischendasein. Zu lahm und zu teuer.
Die Tarife sind in Bewegung: Früher ausschliesslich und heute oft noch Standardmässig ist eine Nutzungsabhängige Abrechnung nach Volumen oder Zeit. Dieses Tarifmodell hat zwei Eigenschaften: kostenlos bei Nichtnutzung aber extrem teuer bei der geringsten Nutzung. Hände weg! Besser greift man zu einem, gern auch kleinen, Volumenpaket oder Flatrate. Bei einem Volumenpaket kauft man fest ein Kontingent von z.B. 30MB pro Monat für einen festen Betrag, darüber hinausgehendes Volumen kostet extra. Das reicht für Gelegenheitsnutzer normalerweise völlig aus — Anfangs sollte man den Datenzähler des Telefons aber im Auge haben bis man ein ein Gefühl dafür entwickelt hat. Volumenpakete lohnen sich auch für sehr seltene Nutzung: Ein paar Monate Nichtnutzung ist in der Regel immernoch wesentlich günstiger als nur einmal Datendiesnste ohne Volumenpaket zu nutzen. Flatrates gibt es ab 10€ im Monat, man kann aber auch 35-50€ pro Monat dafür zahlen.
Worin unterscheidet sich eine Flatrate für 10€ von der für 50€?
Der Unterschied liegt in zwei Faktoren: Tethering und Volumen.
Tethering ist schnell erklärt: Tethering mein die Nutzung des Handys als Modem für den Rechner. Die günstigen Flatrates darf man nicht mit dem Computer nutzen sondern nur mit dem Handy. Das ist einfach. Aber Volumen? Es sind doch Flatrates! Das stimmt auch was den Preis angeht. Der Preis ist gleich, egal ob die Flatrate nun 10 oder 50&euro kostet und ob man 10MB oder 10GB Daten überträgt. Trotzdem haben alle in Deutschland erhältlichen Flatrates ein Volumenlimit. Alle — blickt nur tief genug ins Kleingedruckte. Danach wird die Verbindung nicht gekappt und es wird auch nicht teuer. Es wird nur langsam. Man wird auf GPRS Geschindigkeit gedrosselt, das bedeutet praktisch 56kBit/s. Gegenüber von 220kBit/s bei EDGE, 384kBit/s bei UMTS und bis zu 7,2MBit/s bei HSDPA. Das spürt man. Aber immerhin wird es nicht teuer und man kann weiterhin das nötigste machen — viel mehr aber auch nicht.
Die Grenze ab der gedrosselt wird liegt bei ca. 250MB bei den günstigsten bis zu 5GB (üblicherweise, mehr oder weniger sind möglich) bei den teureren Flatrates. Das Volumen bezieht sich normalerweise auf den Kalendermonat, bei Tagesflatrates wie der von Fonic auf den Nutzungstag, hier liegt die Obergrenze bei 1GB. Zur Veranschaulichung (und weil ich gestern ein entsprechendes Tool gefunden habe wink ) die Geschwindigkeiten als Graph:

GPRSEDGEUMTSWLAN

Beachten sollte man dabei, dass für die Übertragung Kanäle gebündelt werden und es zu Schwankungen bei der Anzahl der verfügbaren Kanäle kommen kann. Auch handelt es sich hierbei um Nettowerte, also dass was wirklich an Nutzdaten übertragen wird (Layer 3 ab Endgerät). Die Angaben im Prospekt vom Telefon und was die Netze können sind Bruttowerte, also inklusive Protokolloverhead den man “mittransportieren” muss und bezogen auf die maximale Anzahl verfügbarer Kanäle.
Wie allen Speedtests darf man ihnen auch nicht blind glauben, die Werte können unbeeinfluss- und feststellbar schwanken oder beeinflusst werden. An jeder beliebigen Stelle im Internet auf dem Weg zum Testserver. Und IP bedingt kann das auch für jedes Datenpaket individuell verschieden sein. Die obigen Werte stimmen aber zumindest von der Größenordnung her.
Die WLAN Messung erfolgte an meinem 6MBit DSL Zugang zu Haus, da hat also der Anschluss das Telefon gebremst.

Nicht bieten kann ich eine Darstellung mit HSPA (HSDPA/HSUPA), also das UMTS-Equivalent zu EDGE, mangels Netzausbau. Das ist aber insofern verschmerzbar weil im Gegensatz zu den anderen Übertragungsmethoden die tatsächlich vom Netz gebotenen Übertragungsgeschwindigkeit stark schwankt. EDGE ist praktisch überall gleich schnell, HSDPA schwankt zwischen 1,2 und 7,2MBit/s1 je nach Netzausbau und Auslastung — Brutto wohlgemerkt. Das Samsung Galaxy könnte dann bisz u 7,2MBit/s im Downstream und 5,76MBit/s im Upstream übertragen — theoretisch, brutto und wenn das Netz mitspielt.

Mobile Datennutzung ist praktisch — vom mobilen Twitter bis zum schnellen googeln im Geschäft nach einem Rezept oder Zutat oder gar Preisvergleich — fängt man erstmal an springen einem an jeder Ecke neue Nutzungsmöglcihkeiten ins Auge. Nutzen sollte man sie aber wirklich nur mit einem Volumentarif oder Flatrate. Die Preise ohne entsprechende Datenoption sind extrem teuer. Die Mobilfunkanbieter haben selbst Schuld dass die Datennutzung so ein Nischendasein führt.

Ich plädiere an die Mobilfunkanbieter allen Verträgen, egal ob Post- oder Prepaid, kostenlos eine Flatrate auf GPRS-Geschwindigkeit zu aktivieren. Auch Bestandskunden in Altverträgen! Damit könnte jeder es gefahrlos nutzen und ausprobieren und sich an die Nutzung gewöhnen. Fullspeed Optionen können ja weiterhin normal berechnet werden. Die Preise ohne Datenoption und die Mindestlaufzeit von meist 3 Monaten für diese schrecken so sehr ab dass die meisten Leute die Schnellwahltaste für den Webbrowser zu Recht gedanklich tiefrot markiert haben.

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1 spezifiziert sind sogar Raten bis 42,2MBit/s, das höchste was bisher praktisch geboten wird bzw. werden soll sind aber 7,2MBit/s; zumindest habe ich nicht einmal eine konkrete Ankündigung für mehr gelesen

Groschengrab Datenverbindungen im Ausland

Vor einigen Tagen hatte ich ja über UMTS, genau genommen Datennutzung per Mobilfunk allgemein, geschrieben. Kleines Zitat aus dem Beitrag:

Datennutzung im Ausland ist generell absolut Tabu, das ist so teuer dass man sich genauso gut einen eigenen Satelliten dafür leisten kann und dann werden die Bits noch nicht mal vergoldet sad

Eine dieser Verbindungen im Ausland hab ich auch auf meinem Datenverbindungslastigen EVN:

Da E-Plus zumindest bei Gesprächen die Angewohnheit hat, im EVN nicht die tatsächliche, sondern die berechnete Länge aufzuführen und auch die inländischen Datenverbindungen auf 10kiB gerundet sind (nach dem Inklusivvolumen wird in 10kiB-Schritten abgerechnet) vermute ich, dass die 5kiB der “Takt” im Ausland, zumindest bei Sonofon ist.
5kiB zu 0,59€ macht lockere 120€ pro MiB und über 12.000€ pro GiB. Da kann man jeden Vorstoss der EU, auch die Kosten für Datenverbindungen im Ausland zu limitieren, nur begrüssen.

hyperfluender Hotlineanruf

Hab eben die Hotline meines Mobilfunkanbieters angerufen weil ich zu der aktuellen Kostenübersicht die man Online abfragen kann eine Frage hatte:

Kwizzfrage: Ich habe das Paket “Internet 250” gebucht bei dem 250MB pro Monat inklusive sind. Was sagt mir dann die Angabe “Ihr Inklusivvolumen-kontingent für GPRS in der aktuellen Abrechnungsperiode beträgt in KB:”?

  1. Das verbrauchte Inklusivvolumen?
  2. Das verbleibende Inklusivvolumen?
  3. Das überschrittene Datenvolumen?

Die Hotline konnte mich aufklären, “2” ist die korrekte Antwort. Im Anschluss an das Gespräch bin ich in meinem neuen Fernsprecher aber auf eine Übersicht gestossen mit der ich mir den Anruf hätte sparen können weil die Antwort damit offensichtlich ist. Die Differenz erklärt sich daraus, dass ich das neue Telefon erst im laufe des Monats bekommen habe.