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gelesen: Die Traumvektor Tetralogie

Die Traumvektor Tetralogie

Ein längerer Ritt in Meta-Welten liegt hinter mir, einmal durch alle vier Teile der Traumwelt:

Welten, in denen weder Raum noch Zeit existieren. Welten, die so anders sind, dass auch jene Wesen sie lange nicht verstehen konnten, die unserem Universum schon vor Äonen den Rücken gekehrt haben, um sie zu erkunden und hinter ihr Geheimnis zu kommen. Nun stehen sie kurz davor, das Rätsel zu lösen, doch dazu bedürfen sie der Hilfe der Menschen.

Doch die Menschheit darf und wird nie etwas davon erfahren.

Diese Zusammenfassung klingt schon sehr vage und alle vier Teile sind sehr — meta oder abstrakt und behandeln mehrere Ebenen von Zeit, Raum, Existenz und Konzepten gleichzeitig.
Um einen Einstieg zu bekommen hier mal die Zusammenfassung des ersten Teils:

I.Ursprung

Ein frustrierter Programmierer findet sich nach einer durchzechten Nacht plötzlich in einem unbekannten Zeitalter wieder, in der die Menschheit ausgestorben scheint. Er trifft auf eine technologisch fortschrittliche, humanoide Spezies und bald erkennt er, dass die Erde ihren angestammten Platz verlassen hat und einen fremden Stern umkreist.

Was ist aus der Menschheit geworden? Wer hat die Erde in diesen Raumsektor transportiert? Woher kommen die Außerirdischen?

Auf der Suche nach Antworten stößt er auf ein Geheimnis, das älter ist, als das Universum selbst.

Die Hauptperson erwacht irgendwo oder irgendwann und muss sich in seiner neuen Umgebung zurecht finden. Er ist nicht allein, aber alles ist fremdartig.
Alle vier Teile begleiten ihn, er wird schon sehr bald Teil dieser Welt, die abstrakter ist als er oder auch der Leser anfangs glaubt. Über die gesamte Tetralogie entwickelt sich ein komplexes Geflecht aus Ideeen und Konzepten zur Astro- und Quantenphysik, philosphischen Ideen und noch einigem mehr. Sehr abstrakt und wie erwähnt auf mehreren Ebenen gleichzeitig.

Grundsätzlich hat mir der Roman gut gefallen, man muss sich allerdings auf ihn einlassen. Das gilt auch für die Abschnitte die die Hauptperson als ich-Erzähler schildert, diese sind komplett in Kleinbuchstaben geschrieben, was ich eher anstrengend finde. Dies ist die zweite Auflage mir unzähligen Fußnoten und Verweisen auf Anspielungen aus der Science-Fiction und konkreten physikalischen Grundlagen oder Konzepten.
Der erste Teil dürfte von Anfang der 90’er stammen, er trifft und thematisiert ziemlich genau die Dinge, über die ich damals gelesen hatte. Bei keinem Buch an das ich mich erinnere war dieses Gefühl so stark, fast aufs Jahr genau zu wissen, in welchem Nachrichten/Ideen oder auch Popkultur-Umfeld er entstanden ist. Damals wäre es mir vermutlich auch einfacher gefallen ihn zu lesen, heute hat sich meine Gewohnheit verschoben wink.
Zusammenfassend jedenfalls kein einfaches Buch (es sind eigentlich vier, aber sie zusammenhängend zu lesen hat Sinn), auf die Abstrakte Art musste ich mich wieder einstellen. Aber dann voller Handlung gewordener physikalischer bis philosphischer Konzepte.
Definitiv ein gutes Buch, aber zur Halbzeit brauchte ich zwischendurch etwas leichtes um den Kopf frei zu bekommen tongue

gelesen: Die letzte Fahrt des legendären Schiffsfrisörs Sigismund Skrik

Die letzte Fahrt des legendären Schiffsfrisörs Sigismund Skrik

Eigentlich lese ich gerade die Die Traumvektor Tetralogie, nach den ersten beiden Bänden brauchte davon aber eine Auszeit, und die brachte mir die Geschichten des legendären Schiffsfriseurs Sigismund Skrik:

Ende des 19. Jahrhunderts: Die Tage der Atlantiksegler sind gezählt, neue riesige Dampfschiffe locken die Auswanderungswilligen, weil die Überfahrt zehnmal so schnell geht wie mit dem Segelschiff. Sigismund Skrik ist der gefragteste Schiffsfrisör bei den Auswanderern aus Europa, der Star zwischen Hamburg und New York, man vertraut sich ihm an. Und man kann ihm vertrauen. Denn außer seinen begnadeten Händen verfügt er über eine eiserne Diskretion. Am 12. Juli 1879 steht er ein letztes Mal im Hamburger Hafen auf dem Oberdeck des alten Clippers »Liberty« und schaut kurz vor dem Ablegen den Menschen zu, wie sie über die Gangway an Bord kommen. Noch kennt er sie nicht, aber er wird sie bald kennenlernen, sie alle werden ihm auf dem Frisierstuhl ihre Geschichten erzählen. Diese letzte Tour wird alle seine vorherigen an Drama und Dramatik, Leidenschaft und Liebe, Irrsinn und Intrige, Tragik und Tumulten übertreffen.

Sigismund Skrik ist Schiffsfrisör (sic!) an Bord eines Atlantikseglers. Und ein Berühmter dazu, die Menschen buchen die Überfahrt auf der Liberty wegen ihm.
Jedes Kapitel handelt von einem anderen Passagier, der sich von ihm frisieren lässt, neben dessen Geschichte flechtet der erzählende Sigismund auch immer etwas über seine eigene Vergangenheit ein. Auch wenn die einzelnen Geschichten der Passagiere größtenteils nicht verbunden, und insofern wirklich unabhängige Geschichten sind, so ergibt sich in Summe doch ein vollständigeres Bild des Schiffsfrisörs.
Allerdings immer aus seiner Erzählung und insofern mit reichlich Seemannsgarn gestrickt wink. Die einzelne Kapitel sind leicht zu lesende Episoden ohne echten Tiefgang, insgesamt eine leichte Lektüre für den Urlaub mit der typischen leichten Übertreibung der Erinnerung eines Seemanns cool.

gelesen: The Usborne Official Astronaut’s Handbook

The Usborne Official Astronaut's Handbook

Vorgestern hatte ich es erst in den Monatsangeboten erwähnt und auch gleich durchgelesen: Das Handbuch für angehende Astronauten:

A funny and informative guide to how to become an astronaut, the training you must undertake, how you travel into space and what you do when you’re up there. With a foreword from ESA astronaut Tim Peake, the first British astronaut to embark on a mission to the International Space Station. Published in association with the UK Space Agency and the European Space Agency. This is a highly illustrated ebook that can only be read on the Kindle Fire or other tablet. Shortlisted for the Royal Society Young People’s Book Prize 2016.

Wie erwähnt ist dieses Austronautenhandbuch gerade im Angebot und ich habe seine 130 Seiten sofort verschlungen.
Astronaut ist ein Beruf, den derzeit nur wenige Menschen ausüben können und das Buch beginnt auch mit den Optionen die man hat. Vom arbeiten für eine Raumfahrtagentur über verdammt reich sein bis hin zu Glück haben und ein Preisaufschreiben gewinnen (es gab schon derartige Gewinne, es wurde aber noch keiner eingelöst).
Realistisch betrachtet werden die wenigsten die Inhalte dieses Handbuchs praktisch umsetzen können, dementsprechend humorvoll ist es geschrieben. Aber das was beschrieben wird ist schon richtig und gibt so einen amüsanten Einblick in die Arbeit als Astronaut.
Von den erwähnten Grundlagen, um es überhaupt in Betracht ziehen zu können geht es dann zur notwendigen (Aus-)Bildung, dem Training (umfasst u.a. russisch, medizinische Operationen und Überlebenstraining) bis hin zum Flug, der Enge der Kapseln, wie man den Anzug für Außeneinsätze anzieht oder auch die Optionen nach einem erfolgreichen Aufenthalt in der ISS.

Wie erwähnt herrlich komisch und doch informativ, für momentan 1,79€ sollte man diesen Monat da auf jeden Fall zuschlagen.
The Usborne Official Astronaut's Handbook: Tablet vs. eReader.Die Edition heisst “For tablet devices”, auf meinem Tablet habe ich es auch fast komplett gelesen. Die Seiten sind bunt, die Farben wechseln passend zum Inhalt der Seite, und haben sehr viele Illustrationen. Praktisch lesen kann man es aber auch genauso gut auf einem E-Reader. Die Seiten sind als Grafik hinterlegt, mein Kindle wechselt dementsprechend auch in den Comicmodus. Der ist aber nicht nötig, die Seite wird als ganzes gelesen und der Text ist letztlich auch so groß, daß er auch auf 6” völlig problemlos lesbar ist (auf dem Screenshot-Vergleich wirkt der E-Reader größer, weil mein Kindle eine höhere Auflösung hat als mein Tablet).
Kindle ComicmodusEmpfehlen kann ich das Handbuch wie gesagt auf jeden Fall, wer die Auswahl hat sollte es aber wirklich auf einem Tablet bzw. farbigen Display lesen, es wirkt da besser. Die 130 Seiten mit jeweils kaum Text kann man auch bequem noch auf einem Tablet lesen. In Graustufen geht etwas verloren, aber auch das tut dem Humor keinen Abbruch wink.
Für normale Bücher mit Fließtext ist ein E-Reader mit e-Ink Display aber immer vorzuziehen, darauf zu lesen ist unglaublich angenehmer!

gelesen: Ondragon: Menschenhunger

Ondragon: Menschenhunger von Anette Strohmeyer
Ondragon: Menschenhunger.
Eigentlich wollte Paul Ondragon in der berühmten Klinik von Dr. Arthur nur seine außergewöhnliche Phobie behandeln lassen. Doch spätestens beim Fund eines unbekannten Toten in den Wäldern Minnesotas wird ihm klar, dass an dem abgelegenem Zufluchtsort der Schönen und Reichen Hollywoods etwas ganz und gar nicht stimmt. Ondragon stellt Nachforschungen an und stößt dabei auf ein grauenhaftes Geheimnis, das seine schlimmsten Ahnungen übersteigt …

Paul Ondragon hat eine “Problemlösungagentur”, er und seine Angestellten sind auf der ganzen Welt aktiv und erledigen agentenartige Aufträge.
In der psychatrischen Klinik von Dr. Arthur ist er aber wegen einem privaten Problem, seine berufliche Erfahrung holt ihn ein, als in der Nähe der abgeschiedenen Klinik ein Toter gefunden wird. Ist er Opfer eines Bären oder doch des mystischen Wendigo, an den die einheimischen Indianer glauben? Auch in der Klinik selbst geht irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu. Ondragon kann nicht aus seiner Haut und versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen…

Die ist der erste Roman um Paul Ondragon. Die Geschichte ist prinzipiell gut, ich fand den Roman aber anstrengend zu lesen. Einerseits fehlte mir etwas an/um der Figur, sie ist nicht rund. Das kann aber auch schlichtweg daran liegen, daß es ja der erste Roman mit ihm ist. Mehr gestört hat mich die Schreibe, sie wirkt auf mich stellenweise holprig, als wenn es der erste Roman der Autorin ist. Was er aber nicht ist.
Schwierig und hauptsächlich Geschmackssache, ich habe die beiden weiteren Ondragon Romane allerdings durch Aktionen auch schon auf dem Reader und werde ihm definitiv noch eine weitere Chance geben, denn an sich ist das ein Roman nach meinem Geschmack.

Bei ihrem Verlag Psychothriller.de, den ich sehr empfehlen kann, gibt es auch ein Interview mit der Autorin:

Amazon benachrichtigt bei neuen Büchern eines Autors

Das ist praktisch: Man kann bei Amazon Autoren folgen und so Benachrichtigungen erhalten, wenn es neuen Lesestoff gibt.
The eBook Reader beschreibt außerdem noch Links auf den Autorenseiten, die ich bei Amazon.de aber nicht ausmachen kann. Die verlinkte Übersichtsseite gibt es aber auch beim deutschen Amazon.
Offiziell scheint die Funktion hierzulande allerdings noch nicht zu sein, es fehlen mindestens noch einige Übersetzungen und Abfragen:

Amazon Autoren folgen - Quittung mit Variablennamen

Ich folge jetzt aber mal ein paar Autoren und hoffe, daß der Mechanismus an sich trotzdem funktioniert cool. Zumindest merkt sich Amazon auf der Übersicht, welchen Autoren ich folge und die Bücher auf denen die Vorschläge basieren sind auch korrekt zugeordnet. Sollte also passen.

gelesen: Meister der Gene

Meister der Gene von Klaus Seibel
Meister der Gene von Klaus Seibel

Was gut ist, geht weiter. Das fantastische Krieg um den Mond bekam einen ebenso tollen dreiteiligen Zyklus “Die erste Menschheit” als Fortsetzung und wie angekündigt folgt diesem nun mit Meister der Gene der erste Band einer dreiteiligen Fortsetzung rund um die Lantis:

Auf der Erde werden keine Kinder mehr geboren. Eine Katastrophe zieht auf, aber die Ursache liegt im Dunkeln. Menschen sind noch nicht in der Lage, die Genmanipulation durchzuführen, die für die Kinderlosigkeit verantwortlich ist. Das kann nur einer: Der Meister der Gene. Aber – das ist Yras Vater. Ist dieser Wissenschaftler der ersten Menschheit auch in unserer Zeit wiedererweckt worden? Und wie kommt er dazu, so etwas zu tun? Yra ist bei der Lösung dieser Frage keine große Hilfe, denn die einst so starke Lantis-Frau verliert ihre Erinnerungen. Anne kann einige davon retten, aber dann gerät sie selbst in den Fokus des Bösen. Und sie muss beweisen, wie viel sie zu opfern bereit ist.

Kurz rekapituliert: In Krieg um den Mond entdeckt eine unbemannte Mondmission eine Schraube auf den Mond — eine Schraube, die dort nicht hin gehört und nicht von Menschen geschaffen wurde. Sie stammt von früheren Bewohnern der Erde, die sich in einem Genarchiv vor einem vernichtenden Kometeneinschlag gerettet hatten.
Im Die erste Menschheit Zyklus geht es dann darum, die Hinterlassenschaften der Lantis zu entschlüsseln. Ihr Genarchiv enthält nicht nur Kopien der früheren Lebensformen inklusive sich selbst sowie Geräte, um diese inklusive Erinnerungen neu zu züchten. Einer der so wiederbelebten Lantis versucht allerdings, seine Machtposition von früher wieder aufzubauen und auszuweiten.

Der neue Zyklus beginnt nun ein paar Jahre nach den Ereignissen des letzten Bandes Die dunkle Seite des Erbes. Wie zuvor muss man Krieg um den Mond nicht gelesen haben, das würde ich aber grundsätzlich sowieso empfehlen smile. Den ersten Zyklus gelesen zu haben hilft aber, vor allem was die Personen angeht.
Die oben zitierte offizielle Zusammenfassung ist sehr gut, von den Personen her treffen wir die alten Bekannten. Mehr will ich nicht erzählen tongue.

Wie schon zuvor gelingt es Klaus Seibel eine realistische Version der nahen Zukunft zu schildern, hier nun natürlich mit allgegenwärtiger, aus den deponierten Kontainern wiederentdeckten, lantischen Technologie.
Das erste Buch Krieg um den Mond steht für sich allein, es ist abgeschlossen. Als Leser hat man sich aber gewünscht, mehr zu erfahren. Dem ist er mit dem Die erste Menschheit Zyklus nachgekommen, der glaubwürdig schildert, wie die Menschen mit der fremden Technologie umgehen, die sie sich erst nach und nach erarbeiten müssen. Auch der Zyklus ist abgeschlossen, obwohl ein weiterer Zyklus da schon angekündigt war.
Meister der Gene setzt den ersten Zyklus nun mit ein paar Jahren Abstand fort, und das auf eine stimmige Art und Weise, obwohl der erste Zyklus ohne Cliffhänger abgeschlossen war. Logisch fortgesetzt und schon nach einigen Seiten ist man mit den alten Charakteren wieder in einer neuen Geschichte, die zwar mit den vorherigen Geschehnissen verknüpft, aber doch ganz eigen ist.


Die Bücher: