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Poken: Meta-Visitenkarte

Auf dem Weg ins Miniatur Wunderland1 haben wir einen kleinen Abstecher zu @Stecki gemacht und ich hab dort mein Poken in Empfang genommen.
Ein Poken ist eine interessante Erfinderung aus der Schweiz, so eine Art Visitenkarten-Zeiger-Austauschgerät.
Wenn sich zwei Poken (-Inhabe) treffen machen sie ein “High Four”, d.h. sie halten die weisse Hand gegeneinander. Per RFID werden die Daten der Poken ausgetauscht, nicht direkt die Kontaktdaten.
Verbindet man sein Poken aber mit dem Rechner werden die ausgetauschten Poken-“Identitäten” mit den dahinterliegenden Daten verknüpft. Auch hier aber wiederum nicht die konkreten Daten, sondern die erwähnten Zeiger auf die Profile in den verbreiteten sozialen Netzwerken.
Mit den Poken tauscht man also nicht direkt seine Kontaktdaten sondern die Information wo und in welchen Netzen man im Internet zu finden ist. Eine “Meta-Visitenkarte” sozusagen smile

Jaja, überflüssig wie ein Kropf, das braucht niemand. Stimmt. Ist aber trotzdem praktisch. Soziale Netzwerke ala Xing oder Facebook braucht auch niemand. Sind aber auch praktisch. Visitenkarten aus Papier tun’s ja auch. Aber Papier ist statisch, ändert sich die Telefonnummer oder Adresse meines Kontakts bleibt auf dem Papier die Alte stehen, über Xing erfahre ich die Neue. Umgekehrt muss ich nicht Buch führen an wen ich in den letzten Jahren Karten verteilt habe.

Die Poken tragen nun dem Umstand Rechnung, dass man normalerweise maximal Geschäftskontakte bei Xing einfach findet. Und wenn ich ihn nicht bei Xing finde: ist er bei LinkedIn? Oder sonstwo? Oder nirgends?
Praktisch sucht man. Bei Kontakten aus der Blog- oder Twitterwelt (allgemein Onlinemenschen) kommen ausserdem noch Dutzende weiterer Möglichkeiten hinzu.
Über den Poken bekommt nun jeder automatisch mein Xing-Profil, meinen flickr-Fotostream und noch ein paar weitere Sozialdingsseiten genannt.
Wie gesagt: unnötig und überflüssig, das-haben-wir-früher-auch-nicht-gehabt. Aber wenn man es hat doch praktisch.

Einen riesigen Nachteil haben die Poken aber: Sie sind hässlich! Und auch wenn meine Variante mit Abstand die scheusslichste Version ist: optisch gefällig ist keine Variante, sie unterscheiden sich nur in dem Grade des Schmerzes den sie dem Auge zufügen.
Was im Privaten noch mit alkoholischen Erfrischungsgetränken zu kompensieren geht ist im Firmenumfeld ein No-Go. Da muss dringend etwas gefälligeres her. Das sollte eigentlich kein Problem sein, die Figur ist nur eine übergrosse Schutzkappe für den USB-Anschluss.
An meiner Figur darf (muss!) sich meine Freundin austoben, die ist Künstlerin. Und notfalls werf ich ihn einfach in schwarze oder weiße Farbe. In weiß könnte das glatt etwas Apple-artig wirken, vielleicht sollte ich doch schwarz nehmen tongue

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1 Beeindruckend! Wenn ich die ganzen Bilder gesichtet hab gibt’s dazu einen gesonderten Beitrag

fehlende Funktionen in sozialen Netzwerken (1)

Immer wieder fallen mir in sozialen Netzwerken Dinge auf die fehlen obwohl sie (in meinen Augen) offensichtlich sind. Nicht immer ist das Fehlen mit einer strategischen oder kaufmännischen Entscheidung zu erklären. In “Filter für Xing-Twitter“ hatte ich soetwas schon im Sommer erwähnt, aus gegebenem Anlass möchte ich dies nun aufgreifen und fortführen und starte dazu eine Artikelserie die ich in loser Reihenfolge fortsetzen und mit dem tag SNfeatures versehen werde.

Hier nun der erste Streich:

"fehlende Funktionen in sozialen Netzwerken (1)" vollständig lesen

Socialwebclient gwibber

hab bei @schrottie im Blog einen Beitrag über gwibber gefunden. Ein wirklich netter Twitter / Web2.0 Socialweb Client. Neben Twitter unterstützt er auch Digg, Faceboock, Flickr, Jaiku, Pownce und Identica.

Gwibber
Noch Alpha und bisher nur via svn zu beziehen, aber auf jeden Fall einen Versuch wert. Ein ebuild für gentoo ist in sukas Overlay, also reicht ein
layman -a suka
emerge -av gwibber
zur installation von gwibber inkl. Abhängigkeiten. Zumindest fast. Gwibber ist leider in python (mit der Sprache werde ich in desem Leben nicht mehr warm) geschrieben und es fehlen die python-bindings von webkit. Diese gibt es aber hier. Mit dem gewohnte Dreischritt aus configure · make · make install ist auch dies erledigt.
Das war’s dann auch schon smile Der Author twittert natürlich auch: @segphault.

Der Client ist wirklich schick und gefällt mir optisch deutlich besser als das doch recht nüchterne twitux. Allerdings ist die Schrift recht gross, so dass das Fenster sehr viel Platz einnimmt. Für meinen Geschmack zu viel.
Mal sehen ob ich herausbekomme wo man das einstellen kann. Einen Konfigurationsdialog gibt es nicht und in ~/.gwibber auch keine Konfigurationsdatei. Die verwendete Renderengine Webkit scheint gar keine Konfiguration zu besitzen.
Das wäre noch kein Showstopper, damit könnte ich eine Weile leben. Allerdings zeigt der Client anscheinend keine Direct Messages an. Die bekomme ich zwar nicht oft, aber wenn ich eine bekomme, dann möchte ich es auch zeitnah mitbekommen und nicht erst irgendwann später wenn ich die Mailbenachrichtigung sehe.
Mal sehen, erstmal versuche ich mich mit Gwibber aber wenn ich keine Lösung für die directs finde wechsle ich wieder zu twitux.

Wer kennt Wen

Angeregt durch einen Beitrag bei Robert habe ich mir gestern mal Wer-Kennt-Wen angesehen.
Nach der Aufregung um die neuen AGB bei StudiVZ¹ fand ich das mal angemessen, ausserdem hat Robert mich neugierig gemacht. Der Schelm smile
Wer-kennt-wen ist ein Social Network, in etwa wie man es auch von StudiVZ (SchülerVZ, blablubb) und Xing kennt. Nur “in weiß”, ohne spezielles Thema, Zielgruppe wie Studenten, Schüler, Geschäftsleute. WKW ist eher für Jedermann, für Studenten wie für die Oma. Lustig wie Nuzlos ist das Anmeldekonzept, man kann sich nicht einfach anmelden, man muss eingeladen werden. Dafür können Mitglieder TANs generieren die sie Interessenten zukommen lassen. Wer keine hat meldet sich einfach so an und erscheint dann bei den Mitgliedern auf der Startseite im Seitenkasten als “möchte eingeladen werden”. Meist findet sich innerhalb von Sekunden oder Minuten jemand der einen per Klick einlädt, auch wildfremde. Von daher ist das eigentlich eher Makulatur, praktisch meldet man sich doch einfach nur an. Nett gedacht aber in der Form bringt das nichts. Wieauchimmer, wer sich nicht drauf verlassen will dass ihn jemand fremdes einlädt kann mir kurz Bescheid geben (direkt oder in den Kommentaren), dann schick ich ihm ‘ne TAN.
Das ganze ist am ehesten Ortsbezogen anzusehen, auf der Profilseite kann man nicht nur den derzeitigen Wohnort angeben sondern in einem Freitextfeld auch frühere oder sonstige Wohnorte über die man auch gefunden werden kann. Man kann also auch einfach nach dem Ort suchen in dem man aufgewachsen ist und so alte Klassenkameraden finden. Zusätzlich gibt es auf der Profilseite ein Blog und Gästebuch sowie eine Art Shoutbox in der man in 160 Zeichen kurz beschrieben kann was man gerade tut (“kacken” zum Beispiel).
Auch die Diskussionsgruppen sind Ortsbezogen, dabei sehr hierarchisch aufgebau: Ort -> ‘Schulen’ -> ‘Gymnasien’ -> ‘Schule A’ -> ‘Klasse 8a’ oder ‘Abschlussjahrgang 1990’, wobei man beim anlegen bei jeder Hierarchieebene (“Kategorie”) oder Gruppe angeben kann ob sie sich nur auf den Ort bezieht oder für alle Orte relevant ist. Wenn man andere SN kennt auf den ersten Blick ungewohnt aber wenn man es verstanden hat durchaus sinnvoll. So kann man alte Klassenkameraden wiederfinden und sich auch in einer Gruppe passend zum Abschlussjahrgang ‘Hauptschule 1999’ austauschen. Das ganze ist also mehr auf alle bisherigen Lebensabschnitte gemünzt und nicht auf die aktuellen Firmenkontakte oder Kommilitionen.
Das mit dem finden ist derzeit noch so ‘ne Sache. Oben rechts ist ständig eine Suchbox mit Link zur Powersuche zu finden aber derzeit scheinen zumindest aus meinem Bekanntenkreis nicht viele Leute angemeldet zu sein. Wenig Mitglieder hat WKW allerdings auch nicht, heute am späten Nachmittag waren über 25000 Leute online und tendenziell sind ja immer nur ein Bruchteil der angemeldeten User online. Hat sich wohl bisher eher regional verbreitet.
Nunja, ich bin da jetzt jedenfalls drin und schau mir da mal eine Weile an, bisher macht es einen sehr vielversprechenden Eindruck.


¹ ich werde die neuen AGB von StudiVZ nicht anerkennen. Ich bekomme eh schon genug Spam und muss das nicht noch explizit erlauben. Schon gar nicht zwangsweise wie das Kindernetz StudiVZ es derzeit versucht. Ist auch nicht so wild, das Profil existiert eh nur aufgrund sozialem Druck und mit minimaler Pflege. Ernsthaft nutze ich nur OpenBC/Xing, da bin ich auch zahlendes Premium-Mitglied. Von daher prallen auch Vorwürfe, ich würde einen Dienst nur nutzen solange er kostenlos ist an mir ab – wenn ein Dienst es mir Wert ist bin ich auch bereit dafür zu zahlen. Dass ist bei Xing der Fall aber bei StudiVZ bei weitem nicht. Für diesen Kindergarten zahle ich weder mit Geld noch mit persönlichen Daten oder einer Werbefreigabe (letztere hab ich die Tage Saab sogar explizit gegeben, allerdings nicht für Dritte).