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Leistungsschutzrecht (aus)genutzt

Das Leistungsschutzrecht mag umstritten bis absurd sein, Mario Sixtus zeigt aber anhand einer einfachen Anleitung in “Wie man sich mit dem Leistungsschutzrecht eine Google-Melkmaschine baut“ warum man es doch toll finden muss:

Der freundliche Webentwickler von nebenan wird uns nun ein kleines Script basteln, das Google automatisiert nach unseren Inhalten abfragt und die Wörter zählt, die als Trefferumgebung angezeigt werden (“Snippet”). Nehmen wir hier und jetzt einfach mal an, jedes Snippet sei 20 Worte lang. Gemäß unseres Preisschildes sind das flockige 2.000,— Euro je Treffer, die wir berechnen können – und zwar bei fünf Suchmaschinen und 50 Artikeln täglich. Unser kleines Start-Up macht somit ab sofort einen Tagesumsatz von 500.000,—
Dafür beschäftigt er insgesamt 6 Studenten für die er am Tag 350€ ausgibt.

Ich würde das wohl modifizieren und statt dessen 1-Euro-Jobber vom Arbeitsamt einstellen, das bringt 6 Leute in sowas ähnliches wie Arbeit und es gibt ausserdem noch Geld vom Staat.

Ganz klar: Wenn das Leistungsschutzrecht kommt mach ich mich selbstständig cool

Offizielle Pressefeeds für (Schleswig-) Flensburg

Flensburg

Mit “offiziell” meine ich in diesem Fall von offiziellen Stellen. Bisher hatte ich da den Feed der Polizeidirektion Flensburg im Blick, da liest man oft die Dinge die in den nächsten Tagen in der Zeitung stehen.
Als ich eine Meldung vermisste machte mich Frank darauf aufmerksam dass die Meldung im Feed der Bundespolizei stünde. Und die Meldung des Großbrands letzte Nacht fand ich bei der Leitstelle Nord.
Mit einer Suche bei Preesportal.de wo sie alle veröffentlichen bin ich auch noch auf das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein gestossen. Es sind nun also 4 Feeds die ich verfolge:

Kennst Du noch weitere interessante “offizielle” Feeds aus Flensburg und Umgebung? Also mit Ereignissen, keine Pressemitteilungen von Firmen.

CeBIT Presseausweis

Bei Robert lese ich, dass die CeBIT dieses Jahr auch Presseausweise an Blogger verteilt. Interessant, da fühlt man sich doch gleich ein wenig Ernst genommen. Ob ich nun relevant bin lasse ich mal dahin gestellt, Robert ist es sicher, aber fährt nicht hin.
Anyway, stellt sich mir die Frage: Warum sollte ich das tun? So recht erschliesst sich bisher nicht, was ich davon hätte.
Der Eintrag im CeBIT-Blog erhellt mich auch nicht und gibt noch nicht einmal Tipps oder eine Anleitung wie man das Akkreditierungsformular als Blogger auszufüllen hat. Direkt erwähnt werden Bogger jedenfalls nicht im Formular, ich wäre vermutlich im Bereich “Online-Medien”.
Man kann wohl einen Parkausweis anfordern. Wenn es Presseparkplätze direkt neben einem der Eingänge gibt wäre das schon mal praktisch. Und sonst?
Und bekommt wirklich jeder Blogger eine Akkreditierung – was auch immer sie bringt – oder gilt es gewisse Kriterien zu erfüllen, wie auch immer die ausssehen? Und würde ich sie erfüllen?
Zu freigiebig können die ja eigentlich nicht sein, sonst sind die Presseausweise früher oder später nichts anderes als die Konfirmationsanzüge die vor 10 Jahren die 16 jährigen meinten anziehen zu müssen um seriös zu wirken und auf den Ständen Ernst genommen zu werden. Dazu sei gesagt: wenn ihr konkret etwas von einem Aussteller wollt dann könnt ihr da auch in Jeans auftauchen und werden Ernst genommen. Es sei denn, das was ihr konkret wollt sind Kugelschreiber und ähnliche Werbegeschenke. Dann solltet ihr einfach zu Haus bleiben.
Fragen über Fragen. Wenn sich nicht noch ein “Killer-Feature” der Presseausweise auftut werde ich das einfach lassen, nur zum ‘haben’ brauch ich das nicht.

Hamburger Abendblatt: Probeabo nur gegen Telefonterror

Die vergangenen Monate hatte ich nun die Internationale Ausgabe der NZZ als 3-Monats-Abo. Eine wirklich sehr lesenswerte Zeitung, vor allem da sie im Gegensatz zu den Produkten unseres SH:Z Redakteure beschäftigen die auch mit Nebensätzen umgehen können und offenbar sogar jemanden haben der sich die Artikel vor dem Druck noch einmal durchliest und korrigiert und sich nicht nur auf die Rechtschreibprüfung von Word verlässt. Wobei das Flensburger Tageblatt den Fehlern nach zu urteilen noch nicht einmal diese Prüfung verwendet¹. Sei’s drum.
Erstmal habe ich mich aber gegen eine Verlängerung des NZZ-Abos entschieden da sie zwar jeden morgen per Boten kommt, dieser allerdings erst zwischen 8:30 und 9:30 und sie daher morgen oft erst nachdem ich schon das Haus verlassen habe kommt.

Also suche ich eine andere Überregionale Zeitung und werde in den nächsten Monaten die üblichen Verdächtigen mal ausprobieren. Allerdings nicht wie bei der NZZ bezahlt für 3 Monate sondern vorzugsweise die 2-Wochen Probeabos, schliesslich will ich eigentlich regelmässig eine Zeitung lesen und irgendwann mal fertig werden mit testen. Wichtig ist mir neben einer rechtzeitigen Lieferung morgens eine gute Lesbarkeit und eine halbwegs einschätzbare Einstellung gegenüber Themen in der Politik und Wirtschaft. Sie muss nicht meine Meinung vertreten, fast schon im Gegenteil, aber sie sollte auch nicht das Fähnchen einfach in den Wind hängen. (Vorschläge?)

Den Anfang sollte das Hamburger Abendblatt machen, warum in die Ferne schweifen wenn man doch auch mit den lokalen Meldungen teilweise sogar noch etwas anfangen kann, ist ja schliesslich nicht weit weg die Stadt.
Beim Ausfüllen des Formulars wurde ich dann aber erst stutzig und dann sauer:

Eine Telefonnummer die ausdrücklich für das Telefonmarketing ist als Pflichtfeld. Den E-Mail-Newsletter muss ich explizit bestellen,aber das Einverständnis in eine viel Aufdringlichere Störung per Telefon ist Pflicht.
Ich war kurzzeitig am überlegen mir spontan eine 0900-Nummer zu holen, es gibt genug Anbieter bei denen das kostenlos geht. Soll die Axel Springer AG wenigstens dafür zahlen wenn sich mich schon nerven will. Aber andererseits gibt es genug Alternativen auf dem Zeitungsmarkt, das Abendblatt ist also erstmal gestrichen. Wenn die Leute dort schon eine Teststellung derart Missbrauchen wollen lege ich kein Wert auf ein Vertragsverhältnis.
 
 
¹ Ehe sich jetzt jemand beschwert: Ich weiss dass ich selbst genug Rechtschreibfehler mache. Aber ich verlange auch kein Geld für das was ich schreibe.

Spielbericht in der Süddeutschen

Einen wirklich schönen Artikel zum CL-Rückspiel des FC barcelona gegen Flensburg hab ich in der Süddeutschen gefunden.
Kleiner Auszug:


Zehn Toren Rückstand aus dem Hinspiel jagte der FC Barcelona am Samstag im Champions-League-Viertelfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt hinterher, nur mit zwei Toren führte er nun im Rückspiel in seiner Halle, dem Rotblauen Palast, sieben Minuten noch, acht Tore aufzuholen, ein Wurf; Flensburgs Torwart Dan Beutler wehrte ab, und der Ton fiel aus. 4000 Zuschauer verstummten, kollektiv getroffen von der Erkenntnis: Das war es.

wirklich lesenswert.

Noch einmal DOSB und Saftblog

Am Freitag hatte der Pressesprecher des DOSB sich ja noch im Marketing-Blog geäussert. Geäussert ist nett gesagt, genau genommen hat er mit Dreck geworfen.
Er beginnt gleich mit einem richtigen Knaller. Der Streitwert von 150.000€ ist ja vielleicht gar nicht so hoch wenn die Kelterei die das Saftblog betreibt nur ein “kleiner Fisch” ist. Die Anwälte hätten das ja nicht feststellen können und in der Vergangenheit sei dies ja auch schon geschehen.
Klingt oberflächlich nett, aber was sagt der Mann denn da? Dass deren Anwälte nicht in der Lage waren vor der Beschuldigung nachzusehen wen sie da beschuldigen! Dass sie das schon mehrfach vorher so getan haben! Ja verdammt noch mal, kommt die Abmahnung von einer Abreissrolle? Ist das das rechtliche pendant zu “erst schiessen, dann fragen”? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren. Und für diesen Schrotschuss vom Band wird sicher auch eine saftige Rechnung gestellt.
Der Rest ist dann das erwähnte werfen mit Dreck, Zeile um Zeile reitet der Pressesprecher darauf rum, dass das Saftblog nicht privat ist sondern von einer Kelterei und daher ja kommerziell. Ja, sicher. Hat auch nie jemand bestritten. Es ist ja nicht relevant.
Ein Blog ist ein Blog ist eine Presseveröffentlichung, auch wenn eine Firma dahinter steht. Wer sich die beanstandeten Einträge im Saftblog angesehen hätte wäre auch kaum auf die Idee gekommen, dass hier eine Firma Werbung mit jener Sportveranstaltung machen will. So verblödet kann einfach niemand sein. Ich gehe daher einfach mal davon aus dass der Pressesprecher die entsprechenden Einträge nicht gelesen hat, ansonsten müsste ich extreme Dummheit oder Bösartigkeit unterstellen und das will ich nicht.
Diese kommerzielle (nur deswegen gibt es das Gesetz) Sportveranstaltung ist ja mittlerweile nicht mehr nur alle vier Jahre sondern praktisch alle 3 Wochen und selbstverständlich wird ein der Presse darüber berichtet. Kostenlose PR, der Pressesprecher ist sich sicher dessen bewusst, dass er diese Berichterstattung nicht bezahlen könnte wenn er sie nicht kostenlos bekäme. Und unter den Medien die darüber als Presse berichten sind selbstverständlich auch Firmenpublikationen. Der Stromanbieter erzählt was darüber, das BMW-Magazin tut es und warum sollte es eine Kelterei nicht tun dürfen? Wie erwähnt, es ist egal. Daher sind auch etwa 90% der Antwort des Pressesprechers heisse Luft.
In der Schule würde man sagen: “Am Thema vorbei”. Ich nenne es einen erbärmlichen Versuch.