Das kannte ich bisher nicht: Die Seite Politwoops sichert die Tweets die Politiker gelöscht haben.
Drauf gekommen bin ich weil Twitter den Zugriff der amerikansichen Version gesperrt hat aber die deutsche Version ist davon (noch?) nicht betroffen, also gleich mal gucken was unsere Politiker so alles gelöscht haben
In Zukunft sollen alle Ratsversammlungen und Ausschusssitzunge live im Internet gestreamt werden berichtet der SHZ.
Gespeichert werden soll nicht “in der Cloud” sondern auf Servern im Rathaus. Und nach 5 Jahren sollen die Aufzeichnungen gelöscht werden. In der Printversion des Artikels steht auch noch, dass das Streamen via Youtube erfolgen soll.
Eine sehr gute Sache, nur dass die Aufzeichnungen wirklich weg sind wenn man sie von den Servern der Verwaltung löscht ist etwas naiv und als Bürger würde ich mir sowieso wünschen, dass Entscheidungen nicht nur für eine Legislaturperiode nachvollziehbar sind.
Kurz notiert: Zwar ist die Regierung nicht damit durchgekommen dass die Meldeämter die Daten der Bürger verkaufen dürfen wenn sie nicht explizit widersprochen haben, man muss jetzt der Datenübermittlung zustimmen.
Es schadet aber wohl nicht seinen Wunsch dennoch explizit zu äussern, sehr einfach geht das mit dem Vordruch von datensparsam.de.
Nach Eingabe von Name und Adresse bekommt man ein fertig ausgefülltest PDF das man nur noch unterschreiben muss. Misstraut man nicht nur den Behörden sondern auch datensparsam.de reicht es ja den korrekten Ort einzugeben damit die Adresse des Meldeamtes stimmt, den Rest kann man ja einfach übernehmen.
Dringende Leseempfehlung: LobbyPlag: Die Copy & Paste-Gesetzgeber aus Brüssel von Richard Gutjahr wo er beschreibt wie Firmenlobbyisten in Europa Gesetze schreiben, sie als “Vorlage” an Politiker verteilen die diese wiederum 1:1 übernehmen und in Gesetz einfliessen lassen.
Aufgefallen war dem Wiener Studenten Max Schrems dass Eu-Gesetzesvorlagen zu grossen Teilen direkt aus Papieren von Lobbygruppen stammen. Richard Gutjahr hat ein paar Fäden gezogen und nun gibt es das LobbyPlag in dem wie bei den Plagiats-Wikis die diverse Doktorarbeiten von deutschen Politikern seziert hatten die EU-Gesetzgebung auf Lobbyvorlagen untersucht werden soll.
Lobbyismus hat seinen Platz in der Politik, aber sie darf keine Gesetzestexte schreiben. Natürlich kann man bestimmte Dinge — Ideen oder Standpunkte — übernehmen, aber es muss klar sein auf wessen Einfluss die Gesetzestexte zurückgehen. Transparenz ist das Gebot unserer Zeit, das Internet macht es möglich. Und da die Presse hier nicht aufklärt sondern im Gegenteil selbst die Lobbykeule schwingt lasst uns die Möglichkeiten der Vernetzung nutzen.
Text der Petition
Der Bundestag möge beschließen, dass eBooks mit dem gleichen Mehrwertsteuersatz besteuert werden wie gedruckte Bücher, d.h. mit 7%.
Begründung
Für gedruckte Bücher gilt der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7%, da Bücher als Kulturgut gelten, das allen Bevölkerungsschichten zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung stehen sollte. Da dies in gleichem Maße auch auf eBooks zutrifft, sollte für elektronische Bücher der gleiche Steuersatz gelten. Des weiteren sollten Menschen mit einer Sehschwäche, die auf eBooks wegen der Möglichkeit der Schriftvergrößerung angewiesen sind, nicht steuerlich benachteiligt werden.
Es ist wirklich etwas widersinnig: Bücher sind der Kultur wegen nur mit dem ermässigten Steuersatz von 7% belegt, wie z.B. Brot (und Rennpferde). Für das gleiche Buch als eBook werden aber die normalen 19% Umsatzsteuer fällig.
Ermässigt wird also das Papier, das Medium, und nicht das Buch selbst. Dabei eröffnen eBooks die Bücher einer breiteren Nutzergruppe, wer nur (noch) schlecht sehen kann kann sich die Schrift größer stellen und es entfällt die Lagerhaltung, auch ältere Bücher können daher veröffentlicht bleiben und verschwinden nicht im Antiquariat.
Ich habe die Petition mitgezeichnet (#633), Du kannst es noch bis zum 10.12.2012 ebenso tun.
In der dunklen Höhle. Zur Zukunft des Buches (Petra van Cronenburg)
Digitales Publizieren: Stand und Perspektiven (Michael Roesler-Graichen)
Geschichten erzählen im digitalen Zeitalter (Jeff Gomez)
Social Reading – Lesen im digitalen Zeitalter (Dominique Pleimling)
Das Urheberrecht und die Zukunft des Verlegens (Thomas Carl Schwoerer)
Raubkopierer und Content-Mafia: Die Debatte um das Urheberrecht (Anne Lauber-Rönsberg)
Kulturgütermärkte im Schatten des Urheberrechts (Jeanette Hoffmann/Christian Ktzenbach/Merlin Münch)
Ich habe sie noch nicht durch, die Artikel scheinen mir aber alle sachlich fundiert und neutral zu sein.
Die Zeitschrift liegt der Wochenzeitung “Das Parlament” bei, kann online gelesen sowie in den Formaten PDF und ePub (ab Jahrgang 2012) heruntergeladen werden (kostenlos).
Die Zeitschrift scheint mir allgemein sehr interessant zu sein, ich hab mir mal alle Ausgaben aus diesem Jahr auf den Kindle geladen.