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10Cent für Erzeuger - wirkungsvoll?

Vor ein paar Tagen bin ich bei Netto auf diese Packung Fleisch gestossen:
Ein Herz für Erzeuger
Es gibt die Aktion schon länger und man bekommt nicht nur Fleischwaren für die man freiwillig (es gibt die gleiche Packung auch immer ohne diese Aktion) 10 Cent mehr bezahlen kann sondern z.B. auch Milch.
Von daher laufen Kommentare dass man auch einfach an die Fleischtheke gehen kann ins Leere.

Was ich mich nun aber wirklich frage:

Kommt von den 10Cent wirklich etwas beim Erzeuger an?
Wenn ja, wieviel?

Mein Bauch sagt mir dass es nur Marketing ist und beim Erzeuger vermutlich nicht wirklich etwas ankommt. Aber ausser Vermutungen und Pressemitteilungen habe ich im Internetz nichts dazu gefunden. Wer weiss es?

Denn günstig ist es dennoch und was mich dann als nächstes interessiert ist ob die Aktion auch angenommen wird, sprich ob die Kunden wirklich freiwillig mehr zahlen.

Preisunterschiede USA und Europa

Beim umrechnen von amerikanischen Preisen in $ zu europäischen Priesen in € kommt man sich fast immer abgezockt vor, in den USA sind die Sachen scheinbar grundsätzlich merklich günstiger.

Was allerdings fast niemand berücksichtigt — auch die (Flach)Presse nicht — ist der Umstand dass in den USA Preisangaben immer Netto sind, weil die Mehrwertsteuer abhängig vom Bundesstaat ist, während in Deutschland (Europa?) die Preise Brutto, also mit Umsatzsteuer angegeben werden müssen.
Aktuell in diesem Artikel bei Spiegel Online zum neuen Jetta:

Das Einstiegsmodell kommt ab 15.995 Dollar, “das gleiche Niveau wie unsere Wettbewerber”, sagt Buhlmann. In Europa wird der US-Kampfpreis allerdings nicht zu halten sein. Ein komplett geändertes Fahrwerk, andere Motoren und eine aufwändigere Bordelektronik dürften den Preis hierzulande auf knapp 20.000 Euro treiben.

Berücksichtigt man den Netto-Brutto Umstand und rechnet auf die 15.995$ den hiesigen Mehrwertsteuersatz von 19% drauf kommt man auf 19034,05$. Und das ist schonmal nicht so weit weg von “knapp 20.000 Euro”.

Der Sales Tax schwankt in den USA zwischen 0% (Delaware) und 8,75% (Kalfornien, Texas), ist also immer niedriger als die Mehrwertsteuer bei uns. Da wir ja aber mit dem Bruttopreis in Deutschland vergleichen rechne ich auf die US Nettopreise unsere MwSt. drauf. Durch die unterschiedlichen Steuersysteme hinkt der Vergleich immer, das scheint mir aber das sinnvollste zu sein.

Anderes Beispiel: das kleinste iPad kostet in den USA 499$ — Netto. Addiert man dazu die hiesigen 19% MwSt. ergibt das einen Bruttopreis von 593.81$. Das Modell kostet in Deutschland 499€ — Brutto. Zieht man hiervon die MwSt. ab erhält man einen Nettopreis von 419,33€.

Will man den Preis vergleichen muss man gleiches mit gleichem vergleichen, also Netto mit Netto und Brutto mit Brutto.
Im iPad Beispiel also 499$ mit 419,33€. Der Wechselkurs von Euro zu US-Dollar beträgt gerade 1:1,2362, das ergibt für das deutsche iPad einen umgerechneten Netto-Preis von 518,34$. Das iPad ist ein Deutschland Netto also nur knapp 20€ teurer als in den USA.

Natürlich gibt es noch weitere Faktoren wie Transportkosten, Zölle usw. und natürlich ist dadurch nicht jeder scheinbare Preisunterschied auf Null reduziert. Aber es verkleinert die Lücke um knapp 20% und plötzlich sind die Preisunterschiede zumindest deutlich kleiner, teils auch gar nicht mehr vorhanden.