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Die Ice Bucket Challenge

Es ist momentan nicht zu übersehen, die halbe Welt schüttet sich Eiswasser über den Kopf. Anfangs waren es hauptsächlich Prominente, mittlerweile sehe ich auch täglich mehrere Freunde und Bekannte bei Facebook die sich grinsend Kübel mit Eiswasser über den Kopf schütten. Ich mache da nicht mit.

Die Ice Bucket Challenge fing gut an, ist aber zu einem widerlichen Hype geworden. Es geht um Amyotrophe Lateralsklerose, eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Die Challenge soll mit Prominenten darauf aufmerksam machen und zum spenden auffordern. Es ist zum Kettenbriefartigem Spassevent verkommen. Die Leute schütten sich einen Kübel Eis über den Kopf, nominieren drei Bekannte und sind beleidigt wenn man sich nicht innerhalb von 24 Stunden auch zum Affen macht. Andere posten Überweisungsbelege als Beweis der Spende. Das ist im Kontext einer Nominierung genauso albern bis traurig.

ALS ist eine ernste Erkrankung, wer dafür spenden will sollte es einfach tun und nicht warten bis er/sie nominiert wird sich zum Affen zu machen. Umgekehrt gibt es viele unterstützenswerte Krankheiten und andere Ziele, es gleicht schon fast einer sozialen Nötigung wie einige mit so einer Ice Bucket Challenge Nominierung umgehen.

Die ALS Ice Bucket Challenge sollte mit Prominenten auf die Krankheit aufmerksam machen und zum spenden aufrufen. Auch hier haben viele Prominente schon versagt da sie die eigentliche Sache gar nicht erwähnen.
Wer ALS unterstützen will sollte einfach spenden, z.B. an die ALS Ambulanz der Berliner Charité oder auch an die neurologische Abteilung des nächsten Krankenhauses. Wenn die Nominierung zur Ice Bucket Challenge dazu führt, dass man überhaupt darauf aufmerksam wird ist das OK aber niemand sollte sich dadurch gezwungen fühlen zu spenden oder sich öffentlich zum Affen zu machen. Und niemand ist irgendwem darüber Rechenschaft schuldig.