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gelesen: Der Feind im Schatten

Der Feind im Schatten von Henning Mankell
Henning Mankell - Wallander - Der Feind im Schatten

Mein erster Mankell. Im TV laufen sie ständig (hab aber auch noch keinen gesehen) und skandinavische Krimis mag ich eigenlich. War trotzdem ein weisser Fleck bei mir den ich mit Der Feind im Schatten gefüllt habe.

Håkan von Enke ist ein Mann mit Prinzipien. An einem verregneten Stockholmer Morgen verlässt der ehemalige U-Boot-Kapitän wie jeden Tag um sieben Uhr seine Wohnung im Stadtteil Östermalm, um seinen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Von seiner Frau hat er sich verabschiedet, alles scheint wie immer. Nur das Entscheidende ist anders: An diesem Morgen nämlich kommt Håkan von Enke nicht mehr in seine Wohnung zurück.
Das seltsame Verschwinden des U-Boot-Kommandeurs betrifft Kurt Wallander auf gleich mehrfache Art und Weise. Zum einen ist Håkan von Enke der Vater des Finanzmaklers Hans von Enke, den Wallanders Tochter Lisa heiraten will. Und zum anderen hat Lisas zukünftiger Schwiegervater Wallander auf seinem Geburtstag eine mysteriöse Geschichte erzählt, die Jahre zurückliegt und mit einem russischen U-Boot zu tun hat, das dereinst vor Schwedens Küste kreuzte und durch einen Befehl von höchster Stelle nicht vom heimischen Militär hochgenommen werden konnte. Hat das Verschwinden Håkan von Enkes vielleicht etwas mit diesem Vorfall zu tun, zumal sich der Kommandant ganz offensichtlich bedroht und verfolgt fühlte? Wallander beginnt zu ermitteln – und stößt nicht nur in der Familienhistorie derer von Enkes, sondern auch on der schwedischen Geschichte auf einige äußerst dunkle Kapitel…

Es hat sich gelohnt. Der Krimi ist skandinavisch ruhig ohne langweilig oder langatmig zu sein, einfach ohne übertriebene Hektik.
Es ist der 11. und letzte Roman mit Kommissar Wallander in der Hauptrolle und trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass man die anderen Teile hätte gelesen haben sollen (um die Geschichte oder die Figur zu verstehen). Wallander als Person wird während des gesamten Romans aufgebaut und ausgefüllt ohne dass man den Eindruck hat das gleiche zu lesen wie in den vorhergehenden Romanen. Das kann ich natürlich nur vermuten, es bezieht sich aber viel auf seinen aktuellen Gesundheitszustand, seine Familie usw., alles für den Zeitraum der Handlung aktuelle Themen.
Der Krimi selbst ist solide bis spannend, angenehm zu lesen und auch auf die Auflösung bin ich nicht vorher gekommen obwohl sie nicht an den Haaren herbeigezogen ist. Auch auf offene Enden geht er zum Schluss ein. Weitere Wallander werde ich versuchen in der Reihenfolge der Erscheinung zu lesen um zu sehen wie sie sich mit der Zeit entwickelt hat. Dass ich das Ende der Reihe schon kenne dürfte kein Nachteil sein, auf frühere Ereignisse und Fälle wird kaum eingegangen.