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(Smartphone) Fotos und der Weißabgleich


Disclaimer: Ich bin kein Profi und was folgt ist mit Sicherheit nicht fehlerfrei. Ich wollte aber schon immer mal über das “Orange-Abendbilder-Syndrom” schreiben angel


Gerade Abends sieht man bei Bildern, die mit Automatik gemacht wurden, also meist Kompaktkameras und heutzutage Smartphones, dass sie sehr ins rötliche gehen.

Wie auf diesem Bild von mir, das ich im November 2008 gebloggt hatte:

Jeder kennt das, so sehen Bilder am Abend halt aus. Aber so schön ich dieses Bild auch heute noch finde, die Farben waren nicht so. Spätestens die Gräser, aber auch alles andere ist deutlich zu Orange. Schuld ist das Licht der Laterne (egal, ob man sie sieht) und der automatische Weißabgleich.

Denn für Kamerasensoren sieht ein Bild (fast) gleich aus, egal von welchem Licht es beleuchtet wird, sofern das Licht vergleichbar hell ist. Die Software und auch die Hardware rund um den Sensor – beim Smartphone spätestens die App – berechnet aus dem gesamten Bild die wahrscheinliche Farbtemperatur (kennst Du von LED-Lampen für zu Hause: kaltweiß wirkt bläulicher und halt kälter als warmweiß: das ist die Farbtemperatur) des gesamten Bildes und passt die Farben entsprechend an.

Die Automatik kommt gerade Abends aber an ihre Grenze. Am Fotoapparat und einigen Apps kann man daher einstellen, ob man im Sonnenlicht, Kunstlicht und dergleichen fotografiert. Oder man kann einen manuellen Weißabgleich machen. Entweder vorher, indem man der Kamera zeigt, was im Bild weiß aussieht oder auch hinterher mit entsprechender Software.
Bei obigem Bild hatte ich offensichtlich keinen Weißabgleich gemacht und es ist auch schlicht nichts weißes im Bild. Nach knapp 10 Jahren ist meine Erinnerung, was die Farben an dem Abend angeht, auch eher mäßig, da bleibt nur das Bauchgefühl — oder man lässt es wie es ist.Weißabgelich in Snapseed mit Pinzette

Am Smartphone ist fast das erste was ich nach einem Bild mache, es einmal mit Snapseed zu öffnen und unter Tools den Weißabgelich aufzurufen. Snapseed hat da eine praktische Pipette, mit der ich einfach auf einen Punkt zeige, der mein Maßstab für weiß sein soll. Der Rest geschieht automagisch.

Beispielbild im Original

Originalfoto
Beispielbild mit korrigiertem Weißabgleichmit korrigiertem Weißabgleich

Zwar sieht das Original links nicht völlig falsch aus, aber es ist falsch. Wir rauchen nicht und die Tapeten sehen nicht wie auf dem Originalbild aus, als wenn wir hier Zigarren kettenrauchen.
Nach dem nachträglichen Weißabgleich mit Snapseed ist die Wand weiß und insgesamt wirkt das Bild einfach “richtiger”. Gerade Abends ist das fast Standard sobald eine Automatik am Werk ist und gerade auf dem Smartphone ist das praktisch immer der Fall.

Probier es mal aus: Die Bilder sehen praktisch immer viel besser, natürlicher, richtiger aus!
Beim bearbeiten bzw. vergleichen daran denken, wenn Abends der Blaulichtfilter von Android oder ios aktiv ist, den musst du dafür kurzausschalten. Der interessiert Snapseed zwar nicht, aber mit aktivem Filter siehst du ja eh alles in leicht verschobenen Farben.

Die Bilder sehen praktisch immer viel besser, natürlicher, richtiger aus — und dann gibt es Motive wie dieses hier, bei dem ich das, was die Automatik des Smartphones generiert hat, besser, natürlicher und richtiger findecheeky:

Katzen auf Catawalk, automatischer Weißabgleich

automatischer Weißabgleich durch die bq-Kamerasoftware
Katzen auf Catwalk - korrigierter Weißabgelich
korrigierter Weißabgleich

Auf dem Smartphone-Display war ich mir noch nicht ganz sicher, tagsüber am PC aber schon: das automatische Bild gefällt mir besser. Evtl. musst Du dir die Bilder mal groß ansehen (drauf klicken).

Vermutlich liegt es am Motiv. Rein technisch, weil hier eh wenig Farben zu sehen sind und “emotional”, weil zu den ruhenden Katzen das wärmere Bild besser passt, als die kältere Korrektur.

Mein Fazit:

Ein (nachträglicher) Weißabgleich ist vor allem Abends, aber allgemein bei allem was nicht im strahlenden Sonnenschein ist, sehr zu empfehlen.
Es gibt aber Motive, bei denen wirkt die “fehlerhafte” Abstimmung einfach besser. laugh

Nachtaufnahmen mit dem Xperia Z1C

AndroidFlensburgFoto

Eine Eigenschaft die mir an meinem Sony Xperia Z1 Compact das ich mir Ende letzten Jahren zugelegt habe sehr gefällt ist der dedizierte Kameraknopf: Hält man das Telefon quer sitzt er oben Rechts wo ich ihn auch intuitiv suchen würde und wie bei einer richtigen Kamera löst ein kurzes antippen den Autofokus aus und durchdrücken macht das Foto. Praktischerweise kann man durch einen langen Druck auf den Knopf das Telefon auch aufwecken und direkt im Kameramodus starten (für weiteres muss man es aber normal entsperren), ideal für Schnappschüsse.

Bis letztes Wochenende habe ich nur tagsüber Fotos gemacht, beim Biikebrennen am Strand Wassersleben habe ich aber auch spontan im dunkeln die Lichter Flensburgs fotografiert. Und war sehr positiv überrascht:

Flensburg im dunkeln fotografiert vom Strand Ostseebad

Es war praktisch schon absolut dunkel, wirklich erstaunlich was die kleine Kamera im Automatikmodus da noch an Licht herausholt. Die Lichter sind etwa 3km entfernt und ich habe das Bild freihändig bei Temperaturen um die 0°C gemacht, im Detail ist es natürlich unscharf. Für’s Web reicht das, aber für einen Abzug reicht das unter den Umständen nicht. Bei Gelegenheit muss ich mal probieren was man im manuellen Modus noch machen kann. Ein Stativ oder ein wenig weniger Spontanität hätte wohl auch schon viel geholfen wink

Das Foto das ich getwittert hatte war genau genommen das zweite Bild, ziemlich genau eine Viertelstunde vorher war es noch dämmrig und das scheint die Kamera noch überhaupt nicht zu beeindrucken (Unscharf ist es aus den gleichen Gründen wie oben aber auch):

Flensburg in der Dämmerung vom Osteseebad aus fotografiert

Hafenpanorama

FlensburgFoto

Ein schnell gemachtes Panorama vom Flensburger Hafen. Aufgenommen vom Willy-Brandt Platz, zeigt also die Ostseite bis zur Hafenspitze:

Panorama: Flensburger Hafen Ostseite

…und ich muss mich mal damit beschäftigen, wie ich so ein Panorama in GIMP entzerre…

Depthly macht 3D Bilder aus Handybildern

AndroidFoto

…wenn sie mit der aktuellen Google Kamera für Android 4.4 und deren “Fokuseffekt” aufgenommen wurden.

Der Fokuseffekt der Kamera sorgt eigentlich für einen Tiefenunschärfeeffekt die man ohne Blende eigentlich nicht hinbekommt. Realisiert wird das dadurch, dass man nach dem eigentlichen Foto die Kamera langsam nach oben zieht und das eigentliche Motiv dabei zentriert hält. Die Software erreichnet dadurch Tiefeninformationen und macht den Hintergrund unscharf. Das sieht schon ziemlich nett aus:

M600 mit Fokuseffekt

Was ich aber nicht wusste: in der eigentlichen Bilddatei sind zwei Bilder vorhanden:M600 Fokuseffekt extrahierte Bilder das gemachte Foto mit voller Schärfe und eine zweites Bild mit den Tiefeninformationen das offenbar als eine Art Maske darüber gelegt wird. Wer es genau weiss, darf es gern kommentieren smile.

Auf der Webseite DEPTHLY kann man aus diesen Informationen eine faszinierende 3D Version des Bildes machen. Entweder mit manueller Bewegung oder auch “hypnotisch” sich selbst bewegend. Ein animiertes .gif kann man auch erzeugen lassen, das siehst Du in der Vorschau links. Ein Klick drauf lädt die volle Grösse mit knapp 1,3MB.M600 mit Fokuseffekt aufgenommen und mit DEPTHLY bearbeitet
Interessant ist, dass alles lokal im Browser (Chrome) per Javascript geschieht, das Bild wird nicht auf dem Server verarbeitet. Prinzipiell funktioniert das auch im Chrome unter Android direkt auf dem Gerät, auf meinem etwas älteren Galaxy Note der ersten Generation beschwert er sich dabei aber über Speichermangel.

Wirklich faszinierend was man mit so einer einfachen Handykamera alles anstellen kann.
Wer es selbst ausprobieren möchte: Hier das Beispielbild mit Tiefeninformationen. Einfach per drag’n‘drop in Chrome auf die Webseite ziehen oder “hochladen”.