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Zoë Beck über Amazon

Die Autorin Zoë Beck ist nach einer Diskussionsrunde auf der Buchmesse Leipzig mit den Worten „Find ich gut“ in Bezug auf Amazon zitiert worden und stellt diese Worte klar.
Die Worte sind (“wie üblich” möchte man sagen) aus dem Kontext gerissen. Sie findet Amazon keineswegs einfach gut. Ihre Meinung ist viel differenzierter, Amazon ist auch nicht einfach das Böse als das es oft hingestellt wird.

So manche Stelle in ihrem Text würde ich hier gern als Beispiel zitieren, aber das wäre auch wieder nur genau ein Punkt ohne Zusammenhang. Lies besser den gesamten Text, es lohnt sich.

Ein Joker erweitert die E-Book Cards

Ich hatte schon zur Vorstellung und zum Start der eBookCard geschrieben, das sind Buchkarten mit denen man E-Books ganz normale im Buchladen kaufen kann. Die Karte enthält einen Code über den man das Elektrobuch dann auf ebookcards.de herunterladen kann.

Schon in meinem ersten Artikel hatte ich angemerkt:

Eine schicke Faltkarte ist gut zum verschenken, aber ansonsten schlichtweg unnötig. Konsequent gemacht würde man die Codes wie Aufladekarten für’s Handy an der Kasse einfach ausdrucken — […] Es geht schliesslich um den Inhalt und nicht das Medium.
Denn ansonsten käme es zu der absurden Situation dass der Händler das Buch nicht digital mehr verkaufen kann weil er keine Karten mehr hat.
Und wie der Buchreport berichtet gibt es das jetzt bzw. in zwei Wochen:
Kommende Woche soll auf der Frankfurter Buchmesse die Joker-eBookCard vorgestellt werden, und ab 15. Oktober auch erhältlich sein:
[…]präsentieren wir euch die sogenannte “Joker”eBookCard, mit der das Kaufen eines bestimmten eBook-Titels, der beim Buchhändler nicht vorrätig ist, kein Problem mehr ist.
Hab ich doch gleich gesagt ;)

Wenn die Verlage jetzt noch auf das unsägliche DRM verzichten würden, könnte der Kunde das E-Book auch gleich im Laden auf seinen Reader bekommen. Die Verlage verhindern das durch DRM, denn so lässt sich das nicht legal umsetzen. Muss ich wirklich noch jemandem erkären, dass Amazon so erfolgreich ist weil es einfach ist? DRM ist technisch nutzlos, macht es aber den legalen Käufern nur kompliziert und umständlich. Ob die Verlage das kapieren werden ehe es zu spät für sie ist?

eBookCards: eBooks im Buchhandel

Das ist doch mal ein Schritt in die richtige Richtung: Über eBookCards kann man eBooks ganz normal im Buchhandel kaufen.

Bisher (und eigentlich auch jetzt noch) bekommt man eBooks nur Online. Zwar haben viele Buchhändler auch einen Onlineshop, in der Regel realisiert von Libri, aber im Buchladen wurde man nichts. Man kann zwar zu seinem Buchhändler gehen und sich beraten lassen, zum kaufen muss man dann aber doch zu Hause online gehen. Und mit einem Kindle könnte man nicht einmal Online bei seinem Buchhändler kaufen da Libri alle Bücher via DRM vor der Konvertierung in das .mobi Format des Kindle “schützt”. Was man alles wo für den eReader bekommt hatte ich letzte Woche gebloggt.

Screenshot eBookCards.deDas mach eBookCards zumindest laut Selbstbeschreibung alles besser: Es sind gefaltete Karten die man wie ein Buch im Buchhandel kauft. In der Karte ist ein Code den man bei http://www.ebookcards.de eingibt und bekommt das Buch im gewünschten Format (ePub, PDF, mobi) per E-Mail zugeschickt.

Und tatsächlich macht eBookCards einiges richtig: Man kann es beim Händler kaufen. Das mag antiquiert erscheinen, aber ein Händler kann beraten und zwar besser als eine Automatik auf einer Webseite. Mittelfristig wird das auch der Punkt sein mit dem sich die Händler halten können. Auch kann man dadurch einfach bar bezahlen, ohne sich einen Account bei einem Onlineshop anlegen zu müssen der evtl. auch nur Kreditkarte akzeptiert.
Und man kann nun eBooks auch verschenken. Und zwar ohne zu wissen wie der Beschenkte es lesen will. Denn die eBookCards sind Formatunabhängig. Zumindest interpretiere ich die Webseite so dass sie neben PDF als ePub und mobi1 Datei erhältlich sind und somit sowohl auf dem Kindle als auch “freien” Readern lesbar sind.

Laut Börsenblatt starten die eBookCards im April in lächerlichen 5 Buchhandlungen.
Das ist etwas armselig, auch geht das Konzept noch nicht weit genug. Man merkt ihm an dass es gedanklich noch am Papier hängt. Eine schicke Faltkarte ist gut zum verschenken, aber ansonsten schlichtweg unnötig. Konsequent gemacht würde man die Codes wie Aufladekarten für’s Handy an der Kasse einfach ausdrucken — gerne auch generell damit ich ein gekauftes Papierbuch im Urlaub oder beim Umstieg elektrisch weiter lesen kann. Es geht schliesslich um den Inhalt und nicht das Medium.
Denn ansonsten käme es zu der absurden Situation dass der Händler das Buch nicht digital mehr verkaufen kann weil er keine Karten mehr hat. Bunte Karten zum verschenken, aber der Code muss dynamisch generiert werden, er könnte dann im Gegensatz zu den normalen Büchern auch sofort abgerechnet werden.

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1 Zumindest laut den Symbolen bei den Informationen für Leser, in der FAQ ist nur von PDF und EPub das man wandeln soll die Rede.