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Die Bundesregierung träumt vom Breitband

Der Spiegel berichtet, dass unsere Bundesregierung bis 2008 gern möchte, dass 98% aller Haushalte eine Breitband-Internetzugang erhalten.
Wer sich auch nur eine halbe Sekunde lang Gedanken macht, was es kostet ausserhalb von Ballungsräumen die Technik für Breitbandanschlüsse bereitzustellen kann darüber nur lachen. Funktechniken ala WiMAX könnten die Erschliessungskosten zwar etwas drücken, aber niemals in der nötigen Grössenordnung. Dazu kommt, dass durch die Ausschreibung von nur grosser Flächen statt kleiner Gebiete nur wenige Firmen überhaupt in der Lage sein werden WiMAX-Zugänge anzubieten (und kleinere lokale Firmen und Interessengemeinschaften aussen vor bleiben) – und auch hier wird erst eine Erschliessung der größeren Städte erfolgen um die geforderte Abdeckung (der Bevölkerung, nicht der Fläche!) zu erreichen.
Doch selbst wenn die Zuführung erheblich billiger wird und in sehr wilden Fantasien sogar 98% der Haushalte angeschlossen werden könnten heisst das noch lange nicht, dass 98% der Haushalte den Zugang auch haben wollen. Denn auch ein billiger Breitbandanschluss ist nicht umsonst.
Breitbandzugänge sollten mittelfristig die Normalität werden, keine Frage. Aber solch Wunschdenken wie die Bundesregierung es hier vorlegt ist selbst im Elfenbeinturm nur ein Luftschloss.