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(e-)Bücher ohne Verlag veröffentlichen

Eine kleine Ergänzung zum vorigen Eintrag:

Die moderne Technik macht es möglich dass die Autoren den Verlag einfach weglassen und entweder als Hybrid-Autoren sowohl klassisch über einen Verlag als auch im Selbstverlag Bücher veröffentlichen wie z.B. Thorsten Nesch. Das geht über entsprechende Plattformen1 auch mit gedruckten Ausgaben, die sind aber wegen des nötigen Aufwands am Ende im gleichen Preisbereich wie normal verlegte Bücher, vermutlich ist der Anteil für den Autoren aber höher.
Ohne Verlag gleich Millionen zu verdienen wie Amanda Hocking ist aber sicherlich die große Ausnahme.

Eher in die Kategorie der Hybrid-Autoren gehört wohl Akif Pirincci der eine Sonderedition seines Erfolgromans Felidae im Selbstverlag bei Amazon veröffentlicht hat — für nur2 3,50€

Aber Amazon, mal ehrlich, das mit der Technik konntest Du mal besser:
Felidae Amazon
Nun ist es natürlich nicht so, dass die Verlage und Grosshändler gar nichts tun. Werbung, Lagerhaltung, Vertrieb usw. kosten Geld und muss man im Selbstverlag selbst erledigen.
Aber die Abhängigkeit von den Verlagen nimmt ab und im Selbstverlag können auch Autoren veröffentlichen die von den Verlagen abgelehnt werden — wie Amanda Hocking. Als eBook auch ohne Kostenrisiko.

Wie man ein Buch selbst bei Amazon veröffentlicht hat das Literaturcafe ausführlich dokumentiert und auch Perun hat den Vorgang beschrieben.

Nachtrag: Sehr lesenswert und wesentlich fundierter als meine Gedanken ist der Artikel “Indie-Autoren und E-Book-Selbstverleger: »Wir haben nichts zu fürchten als die Furcht selbst«“ von David Gray auf Literaturcafe.de
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1 Ironischer- bzw. Intelligenterweise ist epubli ein Dienst der Holzbrinck Verlagsgruppe

2 Nicht falsch verstehen: 3,50€ sind günstig für einen Bestseller, ich will damit nicht sagen dass eBooks nicht teurer sein sollten. Aber der Abstand zum Taschenbuch muss Verhältnismässig sein. Felidae ist ein Beispiel dafür wie Autor und Leser Ohne Verlag mit eBooks einen Vorteil haben.

Über eBooks, Verlage und alte Fehler

eBooks sind praktisch und es liegt in der Natur der Sache dass man kein physikalisches Buch erhält. Das ist gerade der Vorteil, man kann die Bücher sofort herunterladen und lesen, sie brauchen keinen Platz im Regal sondern nur ein kB, vielleicht ein MB im Reader. Den kann man immer dabei haben und damit auch alle seine Bücher.
Es ist aber auch ein Nachteil: Verschenken, Verleihen, Verkaufen? Durch den Einsatz von DRM verhindern die Verlage dass man die E-Bücher wie gewohnt nutzen kann und machen den gleichen Fehler wie die Musikindustrie.

Ohne ein attraktives legales Angebot düngen die Verlage den Nährboden für illegale Angebote.
Ein Teil davon ist die Preisgestaltung:
eBook Preise
Das eBook ist 40% günstiger als das Hardcover, aber 26% teuerer als das vergleichbare Taschenbuch.
eBooks sind (auf E-Ink!) angenehm zu lesen, aber von der Wertigkeit her ein Ersatz für das Taschenbuch, nicht für das Hardcover. Und auch wenn die digitale Verbreitung sicherlich nicht kostenlos ist dürften die Kosten hierfür erheblich unter denen liegen die nötig sind einen Baum so aufzubereiten dass man den Buchtext in gefälliger Form auf ihm speichern kann. Das Lektorat muss natürlich auch bei einen eBook sein, ist hier aber abstrakter/reduzierter da nicht auf ein konkretes Seitenlayout gearbeitet werden muss.

Maßstab für den Preis muss das Taschenbuch1 sein und auch hier mit deutlicheren Abschlägen da die gleichwertige Nutzung über die 3 V derzeit nicht legal möglich ist und über das DRM von den Verlagen auch aktiv verhindert wird ohne eine Alternative zu schaffen.

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